Sowohl Prinz Harry (38) als auch Prinz Andrew (62) nehmen keine offiziellen Aufgaben mehr für die Königsfamilie wahr – trotzdem sind sie wegen ihres Rangs in der Thronfolge nach geltenden Regeln weiterhin zwei der fünf Stellvertreter («Counsellors of State») für den britischen Monarchen Charles III. (74).
Wie der höchste Beamte des königlichen Haushalts, Lord Andrew Parker of Minsmere (60), im britischen Oberhaus am Montagnachmittag mitteilte, schlägt Charles vor, seine Schwester Prinzessin Anne (72) und seinen jüngsten Bruder Prinz Edward (58) zu «Counsellors of State» zu machen. Das solle «gewährleisten, dass öffentliche Angelegenheiten wahrgenommen werden, wenn ich nicht verfügbar bin wie bei der Erfüllung offizieller Pflichten im Ausland», hiess es in dem von Lord Parker verlesenen Schreiben im Namen des Königs.
Schmach für Andrew und Harry
Die Vertretung des Königs bei Auslandsreisen oder im Fall einer schweren Erkrankung ist in Grossbritannien gesetzlich geregelt und kann nur durch Zustimmung des Parlaments geändert werden. Bislang ist vorgesehen, dass der Monarch durch seine Partnerin, Königsgemahlin Camilla (75), sowie die vier höchstrangigen Royals in der Thronfolge, die gleichzeitig älter sind als 21 Jahre, vertreten werden kann. Das sind derzeit Thronfolger Prinz William (40), Prinz Harry sowie Prinz Andrew und dessen Tochter Prinzessin Beatrice (34).
Befürchtet wird nun, dass eine Situation entstehen könnte, in der etwa Prinz Andrew oder Prinz Harry eine offizielle Rolle zufallen würde. Der zweitälteste Sohn der im September gestorbenen Queen Elizabeth II. gilt wegen seiner Verwicklung in den Missbrauchsskandal um den verstorbenen US-Multimillionär Jeffrey Epstein (1953–2019) jedoch nicht mehr als salonfähig.
Bei König Charles' Sohn wird befürchtet, er könne mit seinen noch diesen Winter erscheinenden Memoiren grossen Schaden für das Königshaus anrichten. Berichten zufolge soll eine entsprechende Gesetzesänderung noch in diesem Jahr verabschiedet werden. Skandal-Prinz Andrew war nach den Missbrauchsvorwürfen 2020 von seinen royalen Pflichten entbunden worden, bei Prinz Harry war im selben Jahr der Megxit, sein dauerhafter Umzug in die USA, ausschlaggebend. (SDA/las)