Jetzt spricht das Königspaar
König Harald von Norwegen steht wegen Malaysia-Reise in der Kritik

Nachdem der norwegische König Harald V. in Malaysia erkrankte, im Spital notoperiert und dann im Militärjet zurück nach Hause geflogen wurde, bedankt sich der 87-Jährige für die Anteilnahme. Der König wird jedoch für die teuren und risikoreichen Ferien kritisiert.
Publiziert: 07.03.2024 um 15:07 Uhr
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Der an Krücken gehende König Harald V. ist bei schlechter Gesundheit.
Foto: keystone-sda.ch
Evelyne Rollason

Im stolzen Alter von 87 Jahren unternahm König Harald V. (87) im Februar gemeinsam mit Ehefrau Königin Sonia (86) eine grosse Reise: Die Monarchen wollten sich auf der malaysischen Insel Langkawi Sonne gönnen. Doch kaum im Ferienparadies angekommen, erkrankte Harald durch eine Infektion schwer. Er wurde im malaysischen Sultanah Maliha Spital auf Langkawi erst von lokalem Personal behandelt, tags darauf wurde sein Leibarzt Bjørn Bendz (60) von Norwegen nach Malaysia eingeflogen. Damit der König überhaupt fit genug war, um im von der norwegischen Regierung arrangierten Militärjet zurück nach Hause zu fliegen, wurde dem 87-Jährigen noch in Malaysia ein provisorischer Herzschrittmacher eingesetzt

Ganz schön viel Aufregung – und hohe Kosten – die der König mit seiner Malaysia-Reise verursacht hatte. Wieder zu Hause bedankten er und Sonja sich darum in einem offiziellen Statement beim Volk und der Regierung für die Unterstützung. «Es ist uns ein grosses Anliegen, Ihnen für die Fürsorge, Hilfe und Unterstützung im Zusammenhang mit der Erkrankung des Königs während unserer Ferien in Malaysia zu danken», so das Königspaar und widmet den Dank auch den malaysischen Behörden, dem Personal des Sultanah Maliha Spitals sowie der norwegischen Regierung und den Streitkräften, die den Rücktransport der Royals organisierten.

«Wer das zugelassen hat, sollte gefeuert werden»

Doch damit wird auch Kritik laut: Warum unternimmt Harald so eine strapazierende Reise? – fragen sich viele Norweger – der schlechte Gesundheitszustand des an Krücken gehenden Königs ist kein Geheimnis. Harald musste bereits mehrfach ins Spital eingeliefert werden. Sein Sohn Kronprinz Haakon (50) übernahm jeweils vorübergehend die königlichen Aufgaben.

«Wer das zugelassen hat, sollte gefeuert werden!», regt sich etwa der Chefredaktor der schwedischen Illustrierten «Svensk Damtidning», Johan T. Lindwall, auf. «Eine Reise von Norwegen nach Langkawi dauert mehr als einen Tag und ist für junge und gesunde Menschen anstrengend genug. Und was ist mit der Hitze? König Harald und Königin Sonja sind von zehn Grad zu Hause in Oslo auf 36 Grad in Malaysia gereist.» Der norwegische Politiker Per Kristian Hansen (67) meint in den Nachrichten des norwegischen Rundfunks, es handele sich um «schlechtes Urteilsvermögen», den König so weit reisen zu lassen. Das norwegische Königshaus konterte, dass die Reisepläne mit der Regierung abgesprochen waren.

Andere Stimmen finden, dass der König seine Reisepläne alleine machen könne, schliesslich arbeite Harald auch zwanzig Jahre nach dem Rentenalter noch auf beeindruckende Weise für Norwegen, so die norwegische Royalexpertin Caroline Vagle. «Wir sollten ihm die Feiertage gönnen, die er möchte.»

Harald will nicht abdanken

Dass der dienstälteste Monarch Europas wegen seiner schlechten Gesundheit den Thron bald an seinen Sohn Haakon abgeben könnte, dementiert der 87-Jährige erst im Januar nach der Abdankung von Königin Margrethe (83) in Dänemark erneut. «Ich halte an dem fest, was ich die ganze Zeit gesagt habe: Dass ich dem Parlament einen Eid geleistet habe und dieser ein Leben lang gilt.»

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