James Middleton fühlte sich wie «ein kompletter Versager»
Herzogin Kates Bruder spricht über seine Depressionen

Mutiger Schritt: In einem offenen Brief erzählt Herzogin Kates Bruder James offen von seinem Kampf gegen Depressionen.
Publiziert: 15.01.2019 um 10:56 Uhr
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Aktualisiert: 16.01.2019 um 09:24 Uhr
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Der Bruder von Herzogin Kate kämpft gegen Depressionen und begab sich vor einem Jahr in Behandlung.
Foto: AP

Ehrlich erzählt James Middleton (31) in einem überraschenden, offenen Brief von den dunkelsten Momenten seines Lebens. Der Bruder von Herzogin Kate (34) kämpft seit Ende 2016 gegen Depressionen und begab sich vor einem Jahr in Behandlung. «Jegliche Farben und Emotionen sickerten aus meiner Welt, und alles war grau und monoton. Ich konnte auf die einfachsten Nachrichten nicht antworten und machte meine E-Mails nicht mehr auf», schreibt er in der «Daily Mail». «Ich kommunizierte nicht mehr, nicht mal mehr mit denen, die ich am meisten liebe; meiner Familie und meinen engen Freunden.» 

«Privilegiertes Leben» schützte ihn nicht vor Depression

Middleton schreibt weiter: «Ich weiss, dass ich äusserst gesegnet bin und ein privilegiertes Leben führe. Aber das hat mich nicht gegen Depressionen immun gemacht. Es ist schwierig, den Zustand zu beschreiben. Es ist nicht nur Traurigkeit – es ist eine Krankheit, ein Krebs des Geistes.»

«Es ist kein Gefühl, sondern die Abwesenheit von Gefühlen. Man existiert ohne Aufgabe oder Richtung. Ich konnte keine Freude oder Aufregung fühlen (…) Suizid zog ich nicht in Betracht, aber ich wollte auch nicht in diesem Bewusstseinszustand weiterleben. Ich fühlte mich missverstanden, ein kompletter Versager. Ich wünsche dieses Gefühl von Wertlosigkeit und Verzweiflung, die Einsamkeit und Isolation nicht meinem schlimmsten Feind. Ich fühlte mich, als würde ich verrückt werden.»

Im Dezember 2017 holte sich Middleton schliesslich Hilfe. «Ich wusste, dass es Hoffnung gibt, wenn ich Hilfe akzeptiere – es war ein kleiner Strahl Licht in der Dunkelheit», schreibt er. Dank der professionellen Behandlung habe er eine Strategie entwickeln können, mit der Krankheit umzugehen, und fühle endlich wieder «Lust auf das Leben». 

«Es wäre nicht ehrlich, meine Geschichte zu unterdrücken»

Middleton habe sich entschieden, öffentlich darüber zu sprechen, weil dies genau das sei, was seine royale Schwester und sein Schwager Prinz William (36) mit ihrer Charity-Organisation «Heads Together» erreichen wollen. «Wir können das Stigma, das mit psychischer Krankheit einhergeht, nur angehen, wenn wir den Mut dazu haben, den Diskurs darüber zu ändern. Es wäre nicht ehrlich, meine Geschichte zu unterdrücken», schreibt er. «Ich fühle mich, als hätte ich die Aufgabe, darüber zu sprechen, um anderen zu helfen, die so leiden, wie ich es tat.»

«Überzeugt, dass du damit vielen Menschen geholfen hast»

Für seinen Mut wird Herzogin Kates Bruder nun gefeiert: Nachdem er sein Instagram-Profil erst vor wenigen Tagen öffentlich machte, sprang seine Follower-Zahl in kürzester Zeit von 4000 auf 104'000 Fans. Diese sprechen Middleton Unterstützung zu und bedanken sich für seine Offenheit: «Danke dir so sehr dafür, dass du deine Geschichte über deinen Kampf mit Depressionen geteilt hast. Ich fühle mich nicht mehr so allein», schreibt eine Instagram-Userin. «Grosser Respekt für deinen Artikel zu psychischer Gesundheit. Ich bin überzeugt, dass du damit vielen Menschen geholfen hast», lobt ein User. «Toller Job James, du bist sehr mutig!», kommentiert ein Fan. (kad)

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