Der Tag der Beerdigung von Queen Elizabeth II. (†96) kommt näher. Nächsten Montag (19. September) ist in London ein riesiges Staatsbegräbnis geplant. Bereits eine Woche zuvor ist es der Öffentlichkeit zuerst im schottischen Edinburgh und zwei Tage später in London möglich, Abschied von der beliebten Monarchin zu nehmen.
Da für die jeweiligen Anlässe immense Menschenmassen erwartet werden, wurde die Durchführung der beiden Trauer-Termine bereits im Vorfeld minuziös geplant – vom Sicherheitskonzept bis hin zu mobilen Toiletten entlang der Menschenschlange. Wir liefern die Antworten auf die dringendsten Fragen rund um die Aufbahrung der Queen.
Wie läuft der Tag in Edinburgh ab?
Der Sarg der Queen ist am Sonntag von Schloss Balmoral in die schottische Hauptstadt überführt worden – bereits während der rund sechs Stunden dauernden Fahrt säumten Tausende die Strassen, durch die der Leichenwagen fuhr. Bereits um 10 Uhr britischer Zeit wird König Charles III. (73) noch in London die Kondolenzen des Parlaments entgegennehmen, bevor er mit Königsgemahlin Camilla (75) in die schottische Hauptstadt reisen wird. Um 13 Uhr Ortszeit wird das Paar an einem Gottesdienst in Holyroodhouse teilnehmen, bevor die offizielle Prozession zur St.-Giles'-Kathedrale um genau 14.25 Uhr starten soll. 25 Minuten später wird in der Kirche ein Gedenkgottesdienst stattfinden. Darin soll es unter anderem um die Verbindung der Queen zu Schottland gehen. Eine Stunde später, ab 16 Uhr, wird der Sarg der Queen dann am selben Ort aufgebahrt. Die Öffentlichkeit kann nun während 24 Stunden Abschied von der Queen nehmen.
Worauf müssen die Besucher achten?
Der Stadtrat von Edinburgh warnt bereits im Voraus, dass schon bei der Prozession von Holyroodhouse zur St.-Giles-Kathedrale nur wenig Platz für Besucherinnen und Besucher zur Verfügung steht. Er rät ausserdem, möglichst frühzeitig anzureisen. Für die öffentliche Aufbahrung wird es ein spezielles Ansteh-System geben. Auch hier warnt der Stadtrat vor stundenlangen Wartezeiten. Beim Eingang zur Kathedrale wird es Sicherheits-Checks geben. Foto- und Videoaufnahmen sind ausdrücklich verboten.
Wie präsentiert sich der Sarg innerhalb der Kathedrale?
Wenn der Sarg in Schottland aufgebahrt wird, ist er mit der königlichen Standarte in der schottischen Version überdeckt. Dabei zeigen zwei Viertel der Flagge den schottischen roten Löwen, ein Viertel die drei englischen Löwen und ein Viertel die irische Harfe. Zurück in England wird die Standarte dann anders aussehen. Ausserdem wird in Edinburgh die schottische Krone auf den Sarg gelegt. Sie ist aus lokalem Gold hergestellt und mit 22 Edelsteinen und Süsswasser-Perlen bestückt. Bewacht wird der Sarg von einer Garde königlicher Bogenschützen.
Wie sieht der Ablauf für London aus?
Der Sarg der Queen wird morgen Dienstag zum Flughafen in Edinburgh gebracht. Noch am selben Tag wird er in London ankommen. Ab Mittwoch bis zur Beerdigung am nächsten Montag wird es der Öffentlichkeit möglich sein, den Sarg mit der aufgebahrten Queen in der Westminster Hall zu besuchen.
Wie gestaltet sich die Aufbahrung in London?
In der britischen Hauptstadt wird der Sarg im ältesten Teil der Parlamentshalle auf einem Podest, dem sogenannten Katafalk, zu stehen kommen. Auch hier wird er von der königlichen Standarte umhüllt sein, allerdings in der englischen Version. Sie zeigt die drei Löwen zu zwei Vierteln, den schottischen Löwen und die irische Harfe zu je einem Viertel. Auf den Sarg werden sowohl der sogenannte Reichsapfel als auch das Zepter der Queen gelegt. Jeder der vier Ecken des Katafalks wird rund um die Uhr von Bodyguards und weiteren Wachen der Queen bewacht.
Worauf müssen Besucher in London achten?
Da in der britischen Hauptstadt mehrere Millionen Menschen erwartet werden, die in die Parlamentshalle wollen, hat die Regierung bestimmte Sicherheitsmassnahmen festgelegt. Es wird geraten, das Mitbringen von Kleinkindern zu überdenken, da es nur wenig Sitzgelegenheiten beim Anstehen geben soll. Die Schlange könne laut «Independent» bis zu knapp fünf Kilometer lang werden, was Wartezeiten von bis zu zwölf Stunden bedeutet. Entlang der Schlange werden mobile Toiletten eingerichtet. Vor dem Einlass in die Halle müssen alle Besucher durch einen Flughafen-ähnlichen Sicherheits-Check. Erlaubt sind lediglich kleine Taschen (40x30x20 Zentimeter). Die Behörden raten, darin mobile Ladegeräte, Essen und Getränke mitzubringen, um die Wartezeiten zu überbrücken. (las)