Prinz Harrys (38) neue Dokumentarserie «Invictus Games: Im Herzen unbezwingbar» ist auf Netflix erschienen - und bietet Zuschauern erneut einen sehr intimen Einblick in das Seelenleben des Ehemanns von Herzogin Meghan (42). So enthüllt Harry etwa in dem Programm, dass er nach seinen zwei Kampfeinsätzen in Afghanistan - von 2007 bis 2008 und dann nochmals von 2012 bis 2013 - mit psychologischen Problemen zu kämpfen hatte.
Prinz Harry: Mangelnde Unterstützung für mentale Gesundheit?
«Das grösste Problem für mich war, dass mir niemand in meinem Umfeld wirklich helfen konnte», sagt der Herzog von Sussex in der von ihm produzierten Netflix-Serie. «Ich hatte keine Unterstützungsstruktur, kein Netzwerk und keinen Rat von Expertinnen oder Experten, die feststellen konnten, was wirklich mit mir los war.»
Erschwerend sei für den heute 38-jährigen Vater von Prinz Archie (4) und Prinzessin Lilibet (2) hinzugekommen, dass sein Kriegstrauma - Harry behauptet in seiner kontroversen Autobiografie «Reserve» selbst, 25 Taliban im Kampf getötet zu haben - ihn selbst auf ein noch viel tiefer sitzendes, schreckliches Erlebnis aufmerksam gemacht habe: Den viel zu frühen, tragischen Unfalltod seiner Mutter, Prinzessin Diana (1961-1997), als er selbst gerade einmal zwölf Jahre alt war.
«In Fötusstellung zusammengerollt auf dem Boden»
«Der Verlust meiner Mutter in einem so jungen Alter, das Trauma, das ich hatte, war mir nie bewusst. Es wurde nie besprochen und ich habe nicht wirklich darüber gesprochen und es verdrängt, wie es die meisten anderen Jugendlichen auch getan hätten. Als das alles herauskam, bin ich gegen die Wände geprallt», verrät Harry in seinem neuen Netflix-Programm.
Nach den eingangs erwähnten Kriegseinsätzen erfuhr er dann einen neuerlichen Tiefpunkt. «Leider ist das erste Mal, dass man an eine Therapie denkt, wenn man in der Fötusstellung zusammengerollt auf dem Boden liegt und sich wahrscheinlich wünscht, man hätte sich schon früher mit diesen Dingen beschäftigt.»
Mit seiner Dokumentarserie «Invictus Games: Im Herzen unbezwingbar» und den im kommenden Monat in Düsseldorf stattfindenden Invictus Games für kriegsversehrte Soldatinnen und Soldaten hat es sich Prinz Harry zum Ziel gesetzt, insbesondere im Militär für psychologische Traumata und mentale Gesundheit zu sensibilisieren.
«Als ich dem Militär beitrat, galten ‹seelische Gesundheit› und ‹psychische Erkrankung› als schmutzige Wörter», bemerkt Harry. Das wollte er für die Zukunft «wirklich ändern».
Dennoch verstehen etliche Beobachter Harrys neue Aussagen auch als einen neuerlichen Seitenhieb gegen das britische Königshaus und seine royale Verwandtschaft. Bereits in der vorangegangenen Netflix-Dokumentation der Sussexes, «Harry & Meghan», beklagte der Bruder von Prinz William (41), dass er «ohne viel Unterstützung, Hilfe oder Führung» mit dem Unfalltod seiner Mutter habe zurechtkommen müssen. (SpotOn)