Prinz Andrew (61) gibt alle militärischen Titel ab und legt royalen Ämter nieder, wie der Palast in einem Statement mitteilt. Dies ist eine Folge von seiner Verwicklung in den Epstein-Skandal und den damit verbundenen Vorwürfe des sexuellen Missbrauchs.
Im Statement heisst es: «Der Herzog von York wird weiterhin keine öffentlichen Aufgaben übernehmen und verteidigt sich in diesem Fall als privater Bürger.»
Neben seinen militärischen Titeln verzichtet Prinz Andrew auch darauf, den Titel als HRH (Königliche Hoheit) zu verwenden, wie Reuters aus Palast-Kreisen erfahren hat. Genau wie Harry (37) darf er sich aber weiterhin als Prinz bezeichnen.
Klage wegen sexuellen Missbrauchs
Klägerin Virginia Giuffre (38) wirft Andrew in einem Zivilverfahren in den USA vor, sie als Minderjährige mehrfach missbraucht zu haben. Sie gibt an, zuvor Opfer eines von dem US-Multimillionär Jeffrey Epstein (1953–2019) und seiner Ex-Partnerin Ghislaine Maxwell (60) aufgebauten Missbrauchsrings geworden zu sein. Maxwell war erst vor kurzem von einem Gericht in einem US-Strafverfahren in mehreren Punkten schuldig gesprochen worden und muss mit einer langen Haftstrafe rechnen. Epstein nahm sich 2019 in Untersuchungshaft das Leben. Andrew streitet alle Vorwürfe kategorisch ab.
Die Anwälte des 61 Jahre alten Prinzen hatten bis vor kurzem gehofft, die Klage noch im Keim ersticken zu können. Doch deren Einwände lehnte der Richter des New Yorker Gerichts am Mittwoch ab. Sollte es nun nicht noch zu einer aussergerichtlichen Einigung kommen, steht Andrew ein Prozess bevor.
Veteranen forderten Rücktritt
Mehr als 150 britische Militär-Veteranen hatten die Queen am Donnerstag in einem offenen Brief aufgefordert, Prinz Andrew von seinen Rollen im Militär zu entbinden, da er den mit den Dienstgraden verbundenen hohen Standards an ehrenhaftes Verhalten nicht gerecht geworden sei. «Wäre dies irgendein anderer ranghoher Militäroffizier, wäre es indiskutabel, dass er noch im Amt wäre», hiess es in dem Schreiben. (bnr/sda)