«Die letzten neun Monate waren für uns als Familie unglaublich hart»
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Kate meldet sich auf Instagram:«Die letzten neun Monate waren unglaublich hart»

Die Krebsliga Schweiz klärt auf
Wie geht es für Prinzessin Kate nach ihrer Chemotherapie weiter?

Am Montag gab Prinzessin Kate bekannt, dass sie nach bangen Monaten ihre Chemotherapie abgeschlossen hat. Bedeutet das nun auch, dass die Frau von Thronfolger Prinz William jetzt krebsfrei ist? Eine Expertin der Krebsliga Schweiz liefert Antworten.
Publiziert: 11.09.2024 um 00:41 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2024 um 11:57 Uhr
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Am Montag gab Prinzessin Kate, die Gattin von Prinz William, bekannt, dass sie ihre Chemotherapie beendet habe.
Foto: The Prince and Princess of Wales

Auf einen Blick

  • Prinzessin Kate hat ihre Chemotherapie erfolgreich abgeschlossen
  • Ihre vollständige Genesung wird noch Zeit und Anstrengung erfordern
  • Die Krebsliga Schweiz bietet Rat für die Zeit nach einer Chemotherapie
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.

«Der Sommer geht zu Ende, und ich kann Ihnen gar nicht sagen, was für eine Erleichterung es ist, meine Chemotherapie endlich abgeschlossen zu haben.» Mit diesen Worten erleichterte Prinzessin Kate (42) nicht nur ihre eigene Familie um Prinz William (42) und die drei Kindern Prinz George (11), Prinzessin Charlotte (9) und Prinz Louis (6), sondern Millionen von Royal-Fans. Das emotionsgeladene Video zeigt die Familie bei einem Besuch im Wald.

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Um welche Art von Krebs es sich bei der Gattin des britischen Thronfolgers handelte, ist bisher nicht bekannt. Bereits im Januar hatte sich Kate einer Operation im Unterleib unterziehen müssen, im März folgte die niederschmetternde Diagnose. Obwohl die Prinzessin bereits wieder öffentliche Termine wahrnimmt, scheint klar, dass ihr dennoch Hürden und Unsicherheiten bevorstehen. Das bekräftigt sie im selben Post: «Mein Weg zur Heilung und vollständigen Genesung ist lang und ich muss weiterhin jeden Tag so nehmen, wie er kommt.»

Wie der Weg nach einer abgeschlossenen Chemotherapie weitergehen kann, mit welchen Unwegsamkeiten man rechnen muss und wo Betroffene in der Schweiz Unterstützung finden, erklärt Anna Zahno (59), psychoonkologische Beraterin und Leiterin des Informations- und Beratungsdienst der Krebsliga Schweiz, gegenüber Blick.

Prinzessin Kate hat die Chemotherapie abgeschlossen. Heisst das auch, dass sie nun krebsfrei ist?
Anna Zahno:
Der Abschluss einer Chemotherapie bedeutet nicht automatisch, dass ein betroffener Mensch krebsfrei ist. Dies hängt von vielen Faktoren ab, wie etwa der Art und dem Stadium der Krebserkrankung zum Zeitpunkt der Diagnose und dem individuellen Ansprechen auf die Krebstherapie. Deshalb ist die Nachsorge wichtig. Durch regelmässige Untersuchungen wird der Krankheitsverlauf beobachtet. Dies auch, um einen möglichen Rückfall oder ein Fortschreiten der Erkrankung frühzeitig zu erkennen.

Ist der Abschluss der Chemotherapie auch der Abschluss von allen medizinischen Krebsbehandlungen?
Die Therapiemöglichkeiten bei Krebserkrankungen werden klassischerweise in drei Säulen unterteilt: Operation, Strahlentherapie und medikamentöse Therapie. Je nach Tumorart kommen alle drei Therapieformen zum Einsatz, wobei die Reihenfolge variieren kann. Die Chemotherapie gehört zu den medikamentösen Therapien. Neben der klassischen Chemotherapie gibt es heute viele weitere Medikamente, die eingesetzt und je nach Tumorart über Jahre hinweg eingenommen werden können.

Welche Therapien stehen an, wenn die Chemotherapie fertig ist? Wie sehen diese konkret aus?
Ob und welche Therapien sich an eine abgeschlossene Chemotherapie anschliessen, hängt von der Art der Krebserkrankung, dem Krankheitsverlauf und dem Erfolg der bisherigen Therapieschritte ab. Je nach Krebsart kommen zum Beispiel antihormonelle Therapien, Immuntherapien, zielgerichtete Therapien oder auch eine Strahlentherapie infrage. Eine generelle Aussage über die nächsten Therapien ist jedoch nicht möglich. In der modernen Onkologie wird die Wahl der Therapie auf die individuelle Situation jeder Patientin und jedes Patienten abgestimmt.

Prinzessin Kate sagt, sie wolle nun alles tun, um gesund zu bleiben. Was bedeutet das? Was kann man als Betroffene oder Betroffener tun?
Eine Krebserkrankung betrifft den ganzen Menschen, nicht nur körperlich, sondern auch psychisch, sozial und spirituell. Für viele Betroffene ist es daher wichtig, dass sie sich nach einer Krebserkrankung auf allen Ebenen etwas Gutes tun. Was für den Einzelnen «gut» ist, kann sehr unterschiedlich sein. Eine gesunde Lebensweise mit ausgewogener Ernährung, ausreichend Bewegung und dem Vermeiden von Risikofaktoren wie Alkohol und Rauchen kann hilfreich sein. Auch die Unterstützung und Begleitung bei der Bewältigung emotionaler Belastungen kann die Lebensqualität nachhaltig verbessern.

Eine Krebserkrankung ist sicherlich auch psychisch belastend. Wie schafft man es, nach der Krankheit wieder zurück ins Leben zu finden?
Jeder Mensch geht anders mit einer Krebserkrankung um. Es gibt Betroffene, die sehr rational mit einer Krebsdiagnose umgehen und die Therapien Schritt für Schritt und möglichst gut informiert angehen. Anderen reisst eine Krebsdiagnose buchstäblich den Boden unter den Füssen weg. Und so unterschiedlich die Bewältigungsstrategien sind, so unterschiedlich sind auch die Wege, auf denen Betroffene nach einer Krebserkrankung zurück ins Leben finden. Für die meisten betroffenen Menschen ist die Diagnose Krebs ein Einschnitt im Leben, es gibt ein Davor und ein Danach. Durch die Auseinandersetzung mit der Krankheit und ihren Folgen, durch die Konfrontation mit der Endlichkeit des Lebens verschieben sich nicht selten die Prioritäten im Leben: Was vorher wichtig war, tritt plötzlich in den Hintergrund und umgekehrt.

Welche Probleme und Herausforderungen stellen sich ausserdem nach einer Genesung?
Nach Abschluss der Akuttherapie können Herausforderungen auf eine krebsbetroffene Person und ihre Angehörigen zukommen, denn eine Krebserkrankung betrifft immer auch die Nächsten. Häufig fühlen sich Betroffene nach Abschluss der Behandlung leer und verloren, da der Kontakt zum Behandlungsteam nicht mehr so intensiv ist. Mögliche Herausforderungen können körperlicher Natur sein, wie zum Beispiel Ermüdung oder Nervenschmerzen in Füssen und Händen. Es können aber auch Ängste, Schlafstörungen bis hin zu Depressionen auftreten. Manche Betroffene und ihre Familien geraten durch eine Krebserkrankung auch in finanzielle Schwierigkeiten.

Wo finden Betroffene Hilfe und Unterstützung nach dem Spitalaufenthalt?
Bei allen Herausforderungen während und nach einer Krebstherapie finden Betroffene und ihre Angehörigen bei der Krebsliga Beratung und Unterstützung. Sei es auf der Suche nach guten, vertrauenswürdigen Informationen, bei Fragen zu Therapien, der Alltagsbewältigung, der Kommunikation in der Familie und dem Umgang mit Emotionen, bei finanziellen und sozialversicherungsrechtlichen Anliegen sind die Beratenden der Krebsliga für Betroffene und Angehörige da. Dank Spenden sind diese Beratungsangebote der Krebsliga kostenlos. Die Krebsliga kann durch ihre Vernetzung auch an weitere Stellen und Fachpersonen, wie zum Beispiel Psychoonkologinnen weiterverweisen.

Wie können Familie und persönliches Umfeld unterstützend helfen?
Familie und Umfeld spielen eine wichtige Rolle. Sie können emotionale Unterstützung und praktische Hilfe im Alltag bieten. Die blosse Anwesenheit, das Da-Sein auch ohne Worte und der Respekt vor den Bedürfnissen der betroffenen Person können wichtige Pfeiler für das Wohlbefinden sein.

Die Krebsliga Schweiz bietet kostenlose Beratung & Unterstützung für Krebsbetroffene und Angehörige an.

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