Delphine Boël ist die uneheliche Tochter von Ex-König Albert II.
«Ich war der Schandfleck der Familie»

Sieben Jahre musste Delphine Boël vor Gericht dafür kämpfen, dass der belgische Ex-König Albert II. anerkennt, dass sie seine Tochter ist. Nun hat sie erstmals seit dem Vaterschaftstest über ihre Herkunft gesprochen.
Publiziert: 11.08.2020 um 14:42 Uhr
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Aktualisiert: 02.10.2020 um 09:30 Uhr
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Delphine Boël hat heute Gewissheit, dass sie die Tochter des belgischen Ex-Königs Albert II. ist.
Foto: DUKAS

Albert II. (85), Belgiens Ex-König, wollte es jahrelang nicht zugeben. Doch Delphine Boël (51) ist seine Tochter. Dies hat Anfang 2020 ein vom Gericht angeordneter DNA-Test bewiesen.

Nun hat die Künstlerin dem belgischen Sender VRT ihr erstes Interview seit ihrem Rechtssieg gegeben. Dabei sprach Boël vor allem darüber, wie schwer der langjährige Kampf für sie war. «Ich war ein Schandfleck auf der königlichen Familie», sagt die Belgierin über die Jahre vor der Gewissheit.

«Ich war die schmutzige Wäsche von König Albert»

Als 1999 erstmals berichtet wurde, dass Albert II. durch eine Affäre mit der Baronin Sybille de Sélys Longchamps (78) eine uneheliche Tochter habe, sei Boël schlagartig im Rampenlicht gestanden. «Ich bin nicht wie ein Popstar berühmt geworden. Ich wurde berühmt und ich war eine Schande. Ich war die schmutzige Wäsche von König Albert», erinnert sich die Künstlerin.

Als Albert II. 2013 abdankte, verlor er auch seine königliche Immunität. Boël reichte noch im selben Jahr Klage ein – mit Folgen. So sei sie in Belgien plötzlich auf einer «schwarzen Liste» gelandet: «Mein Sparkonto wurde gesperrt und ich durfte auch nicht mehr reisen.» Die Anwälte von Albert II. sollen ihr ausserdem immer wieder ans Herz gelegt haben, wegzuziehen.

Geld oder Bekanntheit spielten keine Rolle

Alle Versuche, den Rechtsstreit zu verhindern, waren vergeblich. Delphine Boël wollte Gerechtigkeit: «Meine Kinder sollen wissen, wo wir herkommen.» Oft sei ihr vorgeworfen worden, dass sie ihren Kampf vor Gericht nur wegen Geld oder Bekanntheit geführt habe. Aber: «Ich hätte genau das Gleiche getan, wenn mein Vater ein Zoobesitzer oder sogar ein Verbrecher gewesen wäre.»

Übrigens: Bis 2001 soll Boël mit Albert II. ein gutes Verhältnis gehabt haben. Die Künstlerin sagt sogar, es sei eine «Vater-Tochter-Beziehung» gewesen. Als sie ihm allerdings gesagt habe, dass sie offiziell anerkannt werden wollte, sei der Kontakt sofort abgebrochen. (klm)

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