Rockröhre Bonnie Tyler (67) über ihre bewegte Karriere
«Gölä, vielleicht klappts nächstes Mal!»

Im April 1969 startete Bonnie Tyler ihre einzigartige Show-Karriere. Zuletzt stand sie in der Schweiz mit Mundartrocker Gölä im Hallenstadion Zürich auf der Bühne. Nun erscheint ihre neue CD, an einen Rücktritt ins Rentenalter denkt sie keine Sekunde lang nach.
Publiziert: 25.03.2019 um 23:53 Uhr
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Aktualisiert: 13.07.2024 um 10:31 Uhr
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Bonnie Tyler war die erste Musikerin, die in Grossbritannien direkt auf Platz eins landete.
Foto: Tina Korhonen
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Dominik HugRessortleiter People

Mit ihrer Reibeisenstimme singt sie sich noch immer in die Herzen von Millionen Fans: Bonnie Tyler (67) erklärt beim Interview mit BLICK, worauf sie in ihrer 50-jährigen Karriere am meisten stolz ist – und wie sie ihre Stimme heute pflegt.


BLICK: Sie traten kürzlich mit Mundartrocker Gölä im Zürcher Hallenstadion auf. Hats Spass gemacht?
Bonnie Tyler:
Und wie! Gölä ist ein super Typ. Ich war echt beeindruckt, wie begeistert die Fans waren. Ich habe lange nicht mehr so eine tolle Stimmung erlebt.

Auf Ihrer neuen CD singen ein halbes Dutzend Stars mit. Gölä ist nicht darunter. Warum nicht?
Dafür kennen wir uns zu wenig lange. Die CD habe ich schon vor unseren drei Shows im Dezember eingespielt. Aber nicht verzweifeln, Gölä, vielleicht klappts beim nächsten Mal

Dafür singen Sie ein Duett mit Rod Stewart. Auch nicht schlecht.
Mein Gott, ich kann es noch immer nicht glauben. Mal mit Rod zu singen, war ein Jugendtraum. Verrückte Geschichte, wie es zustande kam.

Zur Person

Das Video zu «Total Eclipse of the Heart» haben auf Youtube über 570 Millionen Menschen gesehen. Bonnie Tyler gehört bis heute zu den bekanntesten Sängerinnen. Zur Musik kam sie durch ihre Mutter, die ein grosser Opern-Fan war. Weitere Tyler-Hits sind «It's a Heartache» (1978) und «Holding Out for a Hero» (1983). Seit 1973 ist sie mit Robert Sullivan (69) verheiratet, er kämpfte viele Jahre im britischen Judo-Nationalteam und begleitet Tyler bis heute an jedes Konzert. Mit «Between the Earth and the Stars» erscheint diese Woche ihr 17. Studioalbum, das sie am 13. Mai in Zürich live vorstellt.

Das Video zu «Total Eclipse of the Heart» haben auf Youtube über 570 Millionen Menschen gesehen. Bonnie Tyler gehört bis heute zu den bekanntesten Sängerinnen. Zur Musik kam sie durch ihre Mutter, die ein grosser Opern-Fan war. Weitere Tyler-Hits sind «It's a Heartache» (1978) und «Holding Out for a Hero» (1983). Seit 1973 ist sie mit Robert Sullivan (69) verheiratet, er kämpfte viele Jahre im britischen Judo-Nationalteam und begleitet Tyler bis heute an jedes Konzert. Mit «Between the Earth and the Stars» erscheint diese Woche ihr 17. Studioalbum, das sie am 13. Mai in Zürich live vorstellt.

Erzählen Sie.
Anfang letzten Jahres lernte ich in den Ferien am Meer einen Kumpel von ihm kennen. Ich erzählte ihm von meinem Traum. Er meinte, ich solle ihm doch ein Mail schreiben, sobald ich den passenden Song hätte. Er werde ihn dann an Rod weiterleiten. Einen Tag, nachdem ich ihm den Song geschickt hatte, erhielt ich ein Mail von Rod. Ich bin fast ausgeflippt!

Ihr bekanntestes Lied ist «Total Eclipse of the Heart» von 1983. Wussten Sie damals, dass Sie diesen Hit bis in alle Ewigkeit singen werden?
Nein, obwohl ich das Stück vom ersten Moment an liebte. Dennoch zweifelte ich daran, dass es ein Hit wird. Der Song ist über sieben Minuten lang. Oh Gott, das spielt doch kein Radio, dachte ich. Doch dann landete ich prompt von null auf Platz eins der Hitparade. Ich fiel fast vom Stuhl.

Sie waren zu diesem Zeitpunkt die erste Sängerin überhaupt, die aus dem Stand heraus auf Platz eins der britischen Charts stürmte.
Ja, und darauf bilde ich mir noch heute etwas ein. Ich weiss zwar ziemlich genau, wie ein Hit zu tönen hat, aber ein Rezept dafür gibt es nicht.

Sie mussten aber auch härtere Zeiten durchmachen.
Halb so wild. Es gab immer irgendwo eine 80er-Jahre-Party, an der ich auftreten konnte. Ich bin ein Rock-’n’-Roll-Fossil, mich haut so schnell nichts aus den Schuhen. Ich kenne die harte Tour.

Worauf sind Sie am meisten stolz ?
50 Jahre durchgehalten zu haben. Stolz bin ich aber auch darauf, während meiner besten Zeiten mehr als 50'000 Platten täglich verkauft zu haben. Die Grammy-Nomination war ebenfalls eine grosse Sache. Leider habe ich gegen Michael Jackson verloren. Den Abend werde ich nie vergessen. Auch deshalb, weil es wohl der einzige Anlass meines Lebens war, an dem ich Kleidchen und High Heels trug, statt Jeans und Lederjacke. 

Sie sind inzwischen im Rentenalter. Keine Lust, kürzerzutreten?
Überhaupt nicht. Im April 1969 fing ich mit dem Singen an. Solange die Stimme hält, mache ich weiter. Ich habe keine Hobbys, ausser zu schlafen. Was soll ich also sonst machen?

Wie pflegen Sie Ihre Stimme?
Zitronensaft, Honig und Ingwer bewähren sich immer. Ein kleines Geheimnis gefällig? Ich nehme wieder Gesangsunterricht! Egal, wo ich mich auch auf der Welt befinde: Habe ich ein Konzert, rufe ich kurz zuvor meinen Lehrer in London an, um mit ihm 15 Minuten am Telefon zu üben.

Ihr Lebensmotto?
Glaube an dich selber. Wenn du nicht an dich selber glaubst, wird das auch keiner sonst tun.

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