Rock-Millionär Mick Jones (73) von Foreigner
«Dank Luzern sind wir wieder Jukebox Heroes»

Mit seiner Rockgruppe Foreigner verkaufte er gegen 80 Millionen Alben. Nun setzt Band-Gründer Mick Jones (73) auf Klassik – mit einem Luzerner Orchester!
Publiziert: 07.05.2018 um 23:37 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 21:20 Uhr
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Foreigner spielen ihre Hits am 26. und 27. Mai im KKL Luzern. Dort, wo sie im letzten Jahr ihr Klassik-Album aufgenommen haben.
Foto: GAETAN BALLY
Interview: Dominik Hug

Auf sein Konto gehen Mega-Hits wie «Juke Box Hero», «Urgent» oder «I Want To Know What Love Is». Mick Jones (73) hat mit der Rockgruppe Foreigner gegen 80 Millionen Alben verkauft. Nun spielte er die Hits neu ein – mit einem Luzerner Sinfonieorchester. Der legendäre Gitarrist erklärt, was ihn nach so vielen Jahrzehnten noch antreibt.

BLICK: Wie kam es zur Zusammenarbeit mit dem Luzerner 21st Century Symphony Orchestra?
Mick Jones: Wir spielten letztes Jahr ein Konzert in Luzern. Im Vorfeld dazu fragte der Veranstalter, ob wir unsere Songs nicht mal mit einem 60-Kopf-Orchester und einem 40-köpfigen Chor vortragen wollten. Wir fanden die Idee grossartig, verbrachten dann rund zehn Tage in Luzern.

Nun haben Sie mit dem Luzerner Orchester sogar eine CD veröffentlicht.
Genau. Die klassischen Instrumente heben unsere Lieder in eine andere Dimension. Die Songs tönen bombastischer, gleichzeitig auch zärtlicher. Dadurch begeistern sie ein ganz neues Publikum. Es ist fantastisch. Dank Luzern sind wir auf unsere alten Tage plötzlich nochmals Juke Box Heroes (lacht).

Foreigner waren in den 70er- und 80er-Jahren sehr erfolgreich. Vermissen Sie die früheren Glanzzeiten?
Die 70er- und 80er-Jahre waren die verrückteste, auch dekadenteste Zeit, die es in der Rockmusik je gegeben hat. Die kann man nicht mit heute vergleichen. Ich bin froh, dass ich damals alles miterleben durfte, aber nicht unglücklich darüber, dass inzwischen alles etwas gemässigter zu- und hergeht. Dieser exzessive Lebensstil kann auf Dauer ja auch ganz schön anstrengend sein.

Was treibt Sie mit 73 noch an?
Ich habe keine Lust, den ganzen Tag zu Hause vor dem TV-Apparat zu hocken. Oder – schlimmer – auf dem Golfplatz rumzustehen! Lieber gehe ich raus, erkunde die Welt, spiele Konzerte, lerne Menschen kennen, habe so viel Spass wie möglich. Wie lange ich noch die Kraft habe, mit Foreigner herumzureisen, weiss ich nicht. Ein paar Jährchen dürften aber schon noch in mir stecken.

Von Mariah Carey bis Kanye West: Ihre Songs werden oft von jüngeren Stars gecovert und gesampelt. Stolz?
Meistens schon. Ich werde sehr oft angefragt, muss dann immer mein Okay geben, wenn jemand eines meiner Lieder verwenden möchte. Es kam aber auch schon vor, dass ich Nein gesagt habe. Weil mir die Idee eines Künstlers nicht passte.

Ein Satz zu Ex-Beatle George Harrisson (†58), mit dem Sie Anfang der 70er-Jahre zusammen gespielt haben?
Er war ein grandioser, überaus grosszügiger Mensch mit einem wunderbaren Sinn für Humor. George war sehr wichtig für mich und meine Karriere, die mir ein Leben in Freiheit und Selbstbestimmung ermöglicht.

Songwriters Hall of Fame

Mick Jones kam 1944 in London zur Welt. In den 60er-Jahren lebte er in Paris und war jahrelang der Gitarrist von Johnny Hallyday (1943–2017). Danach spielte er für George Har­rison. 1976 gründete er Foreigner. Zusammen mit Sänger Lou Gramm (68) schrieb er fast alle Songs der Band. 2013 wurde er in die Songwriters Hall of Fame aufgenommen. Jones ist in zweiter Ehe ­mit der Autorin Ann Dexter-Jones verheiratet.

Mick Jones kam 1944 in London zur Welt. In den 60er-Jahren lebte er in Paris und war jahrelang der Gitarrist von Johnny Hallyday (1943–2017). Danach spielte er für George Har­rison. 1976 gründete er Foreigner. Zusammen mit Sänger Lou Gramm (68) schrieb er fast alle Songs der Band. 2013 wurde er in die Songwriters Hall of Fame aufgenommen. Jones ist in zweiter Ehe ­mit der Autorin Ann Dexter-Jones verheiratet.

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