Regina Frey (68) hat schon 400 Orang-Utans gerettet und mit den aus der Gefangenschaft ausgewilderten Menschenaffen in Zentralsumatra einen neuen Bestand gegründet. Freys Station auf Sumatra wurde im vergangenen Jahr sogar von Oscarpreisträger Leonardo DiCaprio (42) besucht und kommt auch in seinem Dokumentarfilm «Before the Flood» vor. Der Schauspieler kämpft wie Regina Frey und weitere Umweltorganisationen für die Erhaltung des Leuser-Schutzgebiets. Der dortige Regenwald ist Lebensraum für die bedrohten Orang-Utans. Für Palmölplantagen wird der Regenwald gerodet, und so ist mittlerweile selbst das Leuser-Schutzgebiet – halb so gross wie die Schweiz – in Gefahr. «Das beeinflusst nicht nur Sumatra, sondern auch unser Klima. Wir sehen ja, wie ungewöhnlich warm es bei uns geworden ist», sagt die Schwester des Kabarettisten Patrick Frey (65). Sie warnt: «Wenn es so weitergeht, könnte Sumatras Regenwald schon in zehn Jahren zerstört sein. Dann gibt es nur noch Palmölplantagen und Schutzgebiete – und selbst die sind in Gefahr.» Darum konsumiert die Biologin ausschliesslich Produkte, die kein Palmfett enthalten.
Erste Begegnung im Zoo
Ihre erste Begegnung mit den Orang-Utans wird Frey nie vergessen. Es war vor über 30 Jahren im Frankfurter Zoo. «Ich wurde ins Gehege zu den Jungtieren geschickt. Plötzlich umklammerten mich Hände und Füsse. Da wurde mir erst etwas bang», so die Bernerin. «Aber die Orang-Utans sind liebevolle Tiere. Wenn dir einer in die Augen schaut und dich umarmt, verschwimmen die Grenzen zwischen Mensch und Tier.»
Ihr neustes Projekt gilt «Orang Utan Coffee». Der Kaffee ist die Existenzgrundlage von Kleinbauern in der Nachbarschaft von Bergregenwäldern – im Gegenzug verpflichten sich die Einheimischen, den Wald und seine Tiere zu schützen. Damit soll verhindert werden, dass sie für den Anbau von Kaffee Regenwald zerstören. Derzeit benutzen die Bauern eine Verarbeitungsanlage vor Ort, weil es aber lange Wartezeiten und Diebstähle gibt, ist ein eigener Trocknungsplatz und die Anschaffung von entsprechenden Maschinen geplant. Mit einer Crowdfunding-Kampagne hat Regina Frey dafür 50'000 Franken gesammelt – immer für den Schutz ihrer geliebten Orang-Utans und ihrer Heimat im Regenwald.