Lenz, von Krankheit und Schmerzen in seiner Schaffenskraft in seinen letzten Jahren stark eingeschränkt, habe das Manuskript noch fertigstellen können, sagte der Vorstand der Lenz-Stiftung, Günter Berg. «Es ist ein typische Lenz-Erzählung geworden.» Es geht um ein Wettangeln in einem fiktiven Ostseeort. Der Ich-Erzähler ist ein Jugendlicher.
Der aus Ostpreussen stammende Lenz («So zärtlich war Suleyken») war am 7. Oktober 2014 im Alter von 88 Jahren in Hamburg gestorben. Die Aufarbeitung seines literarischen Nachlasses dürfte laut Berg vermutlich etwa zwei Jahre dauern.
«Im Bereich Kurzgeschichten, Erzählungen, aber vor allem essayistische Radioarbeiten kann man noch auf einiges gefasst sein», sagt Berg. Auch die Korrespondenz mit anderen Autoren wie zum Beispiel dem Niederländer Cees Nooteboom müsse noch ausgewertet werden. Entdeckungen seien vor allem für die ersten 20 Jahre von Lenz als Schriftsteller zu erwarten. Sein Debütroman «Es waren Habichte in der Luft» erschien 1951.
Ein angestrebtes Projekt ist eine kommentierte Lenz-Studienausgabe mit ungefähr 24 Bänden. Falls das Projekt zustande kommt, könnten die ersten beiden Bände im Herbst 2016 erscheinen. Bisher liegt von Hoffmann und Campe eine Lenz-Werkausgabe vor, aber ohne Anmerkungsapparat.