Nachdem sie bei ihrer ersten Begegnung im realen Leben «die ganze Nacht hindurch Blödsinn gemacht und geredet» hätten, beschlossen Benjamin von Stuckrad-Barre, 44, und Jasna Fritzi Bauer, 30, eine gemeinsame Sendung zu machen. Das Ergebnis ist ab Donnerstag als Podcast «Ja Ja, Nee Nee» bei Spotify zu hören.
Zwölf Mal soll es jede Woche eine neue Folge geben. «Wir haben gemerkt, dass es ergiebig ist, wenn wir reden», sagte von Stuckrad-Barre der deutschen Nachrichtenagentur dpa. «Uns schien Podcast genau das richtige Medium, ohne Bild und nur Sprache - aus Freude an der Sprache.»
Jeweils drei Themen gibt es pro Sendung. Es geht um so alltägliche Dinge wie Ausgehen, Büro oder Anrufe in Abwesenheit, wo Bauer ihrem Gegenüber gleich mal einen neuen Text für die Mailbox verpasst. «Wir besprechen jede Woche, welche Themen wir in der nächsten Woche besprechen wollen - und dann besprechen wir andere Themen», so Bauer.
Die Gespräche entwickeln sich mal stockend, dann wieder als ein wilder Ritt über Gedankenfetzen, bei denen der jeweils andere nur als Stichwortgeber gebraucht wird. Die Ideen kommen laut von Stuckrad-Barre morgens beim ersten Kaffee «oder anstelle eines Frühstücks.»
Tabu sind in der Aufnahmekabine nur Themen, die beide nicht relevant finden. «Grosse Koalition, Flüchtlinge, Klima, wo alles klar ist.» Niemand müsse noch mal beweisen, dass Donald Trump ein Idiot sei, sagte Bauer. «Wir reden eigentlich nur über Sachen, die wir interessant finden.»
Der Podcast «Ja Ja, Nee Nee» verdankt seinen Titel Joseph Beuys (1921-1986). Der Bildhauer und Aktionskünstler zeichnete 1968 mit dem Musiker Henning Christiansen und Beuys-Schüler Johannes Stüttgen eine Stunde lang die Worte «Ja, Ja, Ja, Ja, Ja, Nee, Nee, Nee, Nee, Nee» auf. Dieses Gegensätzliche dient laut von Stuckrad-Barre als Grundlage für den Podcast-Austausch.
(SDA)