30 Jahre lebte er von der Musik. Seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie ist Schluss damit: Blueser Philipp Fankhauser (56) kann keine Konzerte mehr geben. «Und von den physischen CD-Verkäufen kommt bekanntlich auch schon länger kein grosser Batzen mehr rein.»
Umso glücklicher ist Fankhauser heute, dass er schon länger ein zweites Standbein zu seiner Sänger-Karriere ausgetüftelt hat. Der Sänger hat eben seinen eigenen «Big Easy Iced Tea» auf den Markt gebracht. Ohne Zucker, ohne Chemie, ohne Farb-, Konservierungs- und Aromastoffe. «Alles hundertprozentig biologisch», betont er stolz.
Von 1994 bis 2000 lebte Fankhauser in den USA
Fankhausers Leidenschaft für Tee geht Jahrzehnte zurück, «in eine Zeit, in der ich noch in USA lebte». Nach seiner Rückkehr in die Schweiz habe er leider erkennen müssen, «dass einem hier fast überall nur diese übersüsste Brühe aufgetischt wird». Da kam ihm die Idee, den «richtigen» Iced Tea in die Schweiz zu bringen. «Ich habe unzählige Stunden herumgepröbelt, getestet, gebraut, getrunken und wieder verworfen», erinnert er sich.
Nach vier Jahren war Fankhauser endlich zufrieden mit seiner Kreation, und der Lebensmittelingenieur ebenso. In Kleinstauflage füllte er erste Flaschen ab, produzierte nebenbei auch noch einige Flaschen Tee-Apéritif mit Alkohol. Freunde, die er damit beschenkte, waren begeistert. «Also machte ich mich an die nächste Produktion!»
«Getränke sind krisenresistenter»
Er habe schon länger erkannt, dass mit dem Musikverkauf nicht mehr viel Geld zu verdienen sei, sagt Fankhauser. «Getränke und Lebensmittel sind da um einiges krisenresistenter.» Ob sein Produkt bei den Kunden einschlägt, weiss Fankhauser nicht. «Da bleibt mir nur eines: abwarten und Tee trinken», witzelt er. Davon hat der smarte Berner jetzt ja genug. Und als Musiker wird er nach der Krise auch wieder auf der Bühne zu hören sein.