Was würde ein junger Schauspieler tun, dem seine Eltern vier Namen mit auf den Lebensweg gegeben haben? Klar, er würde sich einen Künstlernamen zulegen. Nicht so Patrick Arnold Shriver Schwarzenegger (27). Warum auch. Nicht nur sind Mama und Papa berühmt, worüber er auch «enorm stolz» auf sie sei, wie er sagt.
BLICK: Steht man als Kind berühmter Eltern in deren Schatten?
Patrick Schwarzenegger: Das habe ich noch nie gefühlt. Mein Vater, meine Mutter und meine Grosseltern waren extrem erfolgreich in dem, was sie getan haben. Mein Ziel im Leben wird nie sein, es ihnen gleichzutun. Ich versuche, meinen eigenen Weg zu gehen, mir die Dinge zu verwirklichen, die ich leidenschaftlich gern tue.
Offenbar gehört die Schauspielerei dazu. Sie stehen in einer Hauptrolle des Netflix-Hits «Moxie – Zeit zurückzuschlagen» vor der Kamera. Hat Ihr Vater Ihnen dazu Ratschläge gegeben?
Eher Lebensregeln.
Und die wären?
Unter anderem, dass du Erfolg nie ganz aus eigener Kraft schaffst. Es muss immer Menschen geben, die dich auf deinem Weg unterstützen.
Wann haben Sie zum ersten Mal realisiert, dass Ihr Vater berühmt ist?
Ich kann mich daran erinnern, dass wir mal von Cops gestoppt worden sind, als ich klein war. Der Polizist hat sich total gefreut, als er meinen Vater erkannt hat. Natürlich hat er Dad ein Strafmandat gegeben.
Erzählen Sie uns etwas aus seiner Kindheit.
Ich finde es unglaublich, dass er in einem Dörfchen gross geworden ist, in dem nur 13 Leute gewohnt haben. Wie er im Morgengrauen barfuss durch den Schnee zum Kühemelken in die Scheune laufen musste. Oh, oder wie er in die Turnhalle eingebrochen ist, um zu trainieren. Es gibt so viele tolle Storys.
Ist er vom Filmerischen her Ihr Vorbild?
Ich richte mich eher nach anderen Schauspielern. Ich liebe Leonardo DiCaprio und Shia LaBeouf. Und ich mag das komische Talent von Will Ferrell.
In «Moxie» spielen Sie nicht gerade den sympathischsten Typen.
Das kann man laut sagen. Er ist, um es kurz zu sagen, ein Arschloch. Ein sexistisches und toxisches Wesen, mit dem ich nichts gemeinsam habe. Aber trotzdem ist er für den Film ein sehr, sehr wichtiges Element.
Der Film handelt unter anderem von dem Druck, der durch Social Media auf Schulkindern lastet. Wie haben Sie das erlebt?
Ich war gerade mit der Highschool fertig, als Instagram und Snapchat richtig gross wurden. Und ich bin echt froh, weil ich mir gar nicht ausmalen kann, was man heute schon als Fünftklässler durchmacht. Alles wird auf Tiktok und Insta gepostet und bewertet. Es zählt nur noch, was andere Leute denken. Ich finde, es wird Zeit, dass man der ist, der man sein will.
Was machen Sie, wenn es mit der Schauspielerei nicht so läuft, wie Sie es sich vorstellen?
Dann gibt es noch mein Business. Nach der Highschool vor acht Jahren habe ich eine Pizzakette aufgebaut. «Blake Pizza» hatte 366 Filialen. Ich habe meine Anteile verkauft und die in eine eigene Investmentfirma gesteckt. Wir investieren in alles, was mit Gesundheit und Wellness zu tun hat. Ich habe inzwischen 16 Firmen, die meiner angeschlossen sind.
Stichwort Umweltschutz.
Der Klimawandel wird uns in Zukunft noch sehr beschäftigen. Es ist schlimm, wie viele Menschen schon jetzt durch Smog und Umweltverschmutzung sterben. Ich versuche, meinen eigenen Teil zur Lösung beizutragen, indem ich recycle, Tüten wiederbenutze oder keine Einwegflaschen verwende.
Wer war strenger, als Sie aufgewachsen sind, Mama oder Papa?
Beide waren sehr streng. Kamen selbst aus strengen Elternhäusern. Sie haben sich natürlich Sorgen gemacht, weil wir als Familie stets im Rampenlicht standen.
Was ist passiert, wenn Sie gegen Papas Regeln verstossen haben?
Wenn wir vergessen haben, das Licht auszumachen, hat mein Dad die Birnen ausgeschraubt, und wir sassen im Dunkeln. Wenn wir das Bett nicht gemacht haben, dann hat er die Bettdecke einfach weggenommen, und wenn wir länger als fünf Minuten geduscht haben, hat er das heisse Wasser abgedreht. Er wollte einfach, dass wir die Regeln und auch die Umwelt respektieren.
Patrick Schwarzenegger (27) bekam erste öffentliche Bekanntheit abseits seines berühmten Vaters Arnold (73), als er mit Popstar Miley Cyrus (28) zusammen kam. Die Liaison war vor fünf Jahren und dauerte fünf Monate. Noch heute seien sie gute Freunde. Ab dem 3. März ist er in der Netflix-Komödie «Moxie» zu sehen.
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