Nach 14 Jahren wieder am Bildschirm: Der einstige «Arena»- und «Quer»-Moderator Patrick Rohr (52) kehrt zurück zu seinen TV-Wurzeln. Unter dem Titel «Mensch, Rohr» präsentiert der Vollblutjournalist ab dem 5. Februar 2021 auf dem Privatsender MySports von UPC ein neues, 30-minütiges Talkformat mit Grössen aus dem Spitzensport wie Martina Hingis (40) und Marc Gisin (32).
«Ich habe nicht so viel Ahnung vom Sport. Meine Gabe ist es, auf Menschen einzugehen», so Rohr. Da komme es nicht drauf an, ob man einen Wirtschaftsführer oder einen Sportler interviewt: «Mich interessiert, was eine Person antreibt, was sie bewegt und womit sie kämpft. In der Essenz sind wir uns alle ähnlich.»
Sieg und Niederlage sind dicht beieinander
Selbstverständlich bereitet sich Rohr gründlich auf jeden seiner Interview-Partner vor: «Ich muss wissen, was Playoffs sind oder auf was für eine Karriere jemand zurückblickt.» Was er besonders spannend an Sportlern findet: «Sieg und Niederlage, Freude und Enttäuschung liegen bei Sportlern dicht beieinander. Sie bewegen sich auch körperlich am Limit, oftmals unter lebensgefährlichen Bedingungen. Und was passiert mit ihnen, wenn die Karriere vorbei ist? Aber letztendlich sind Spitzensportler auch nur Menschen – und darum faszinieren sie mich.»
Ganz unbedarft ist Rohr punkto Sport ohnehin nicht, schliesslich wäre aus ihm selber fast ein Athlet geworden: «Mein Vater war Skirennfahrer. Er hat mich sportlich gefördert, aber dann eingesehen, dass meine Leidenschaft woanders liegt.» Schon als 8-Jähriger gestaltete Patrick Rohr seine erste Publikation: «Für mich war sehr früh klar, dass ich Journalist werden will.» Nach seiner Karriere beim SRF schlug der teilweise im Wallis aufgewachsene Glarner seinen eigenen Weg ein, als Kommunikationsberater ist er für grosse Unternehmen tätig, und er ist auf der ganzen Welt als Fotojournalist unterwegs.
Vom Einzelschicksal zu den grossen politischen Zusammenhängen
«Mich interessiert das Einzelschicksal von Menschen, aber dazu auch die grossen geopolitischen Zusammenhänge», so Rohr. Als im November die Anfrage von MySports kam, war Rohr soeben von seiner letzten grossen Reportage aus Kirgistan zurückgekehrt. Eine von sechs Stationen für sein Buch «Die neue Seidenstrasse – Chinas Weg zur Weltmacht», das kürzlich erschienen und bereits ein Bestseller ist. Es geht um die gigantischen Handelsrouten durch 70 Länder, die China am Aufbauen ist. Ursprünglich wollte er zwölf Länder besuchen – als Rohr im Oktober 2019 nach China aufbrach, war Corona noch kein Thema.
Was treibt ihn zu solchen Projekten an? «Die Liebe zur Fotografie und eine grosse Neugier. Meine Arbeit bringt mich in verschiedenste Ecken der Welt, und ich lerne Menschen kennen, denen ich sonst nie begegnen würde.» Vielleicht sind es ja die Sportlergene, die Rohr unermüdlich und über viele Stunden mit dem Foto-Rucksack bepackt durch Städte und Landschaften wandern lassen. Jetzt freut er sich auf das neuste Abenteuer – für das er nicht in Ferne reisen muss.