Tschüss frei erfundene Doku-Soaps – hallo gescheites Fernsehen. Nicht alles, was aus dem angelsächsischen Raum rüberschwappt, ist dumpf und blöd. Der Sender Vox adaptiert gerade das kluge Channel-4-Erfolgsformat «Old People's Home for 4 Year Olds». Unter dem Titel «Wir sind klein und ihr seid alt» stossen zehn aufgeweckte Vierjährige auf Senioren. Sechs Wochen wohnen sie in einem Heim zusammen. Die Alten sind gut versorgt, aber es fehlt ihnen an Antrieb und Fitness.
Die Prämisse lautet: Können die Kleinen den einsamen, teilweise über 90-Jährigen zu neuer Lebensfreude verhelfen? Das pädagogische, aber ebenso emotionale TV-Experiment wird von Experten begleitet. Zuvor hatte Vox schon mit der Doku «Wir werden gross» Erfolg. Es verfolgte eine Gruppe bis zur Einschulung mit versteckter Kamera.
Kinderpsychologe Guggenbühl ist begeistert
Das dreiteilige Generationen-Projekt «Wir sind klein und ihr seid alt» holte bei seiner Premiere am Montag hervorragende Quoten. Auch Kinderpsychologe Allan Guggenbühl (66) gefällt die Sendung – und er hält sie für wichtig: «Die Ausgrenzung alter Menschen ist ein Gesellschaftsproblem. Viele sitzen einfach herum und sprechen über ihre Gebrechen. Das hat aber viel mit fehlender Durchmischung zu tun.»
SRF lobt Vox für die «exzellente Wahl»
SRF verfolgt die Doku genau. «Ich beglückwünsche die Kollegen bei Vox zu dieser exzellenten Wahl, zur Umsetzung und zum Entscheid, sich als privater Sender eines genuinen Service-public-Themas anzunehmen», sagt Unterhaltungschef Stefano Semeria. Seit er die frühere Abteilung «Unterhaltung» im Sommer übernahm, heisst das Ressort «Jugend, Familie und Unterhaltung». Damit ist klar: Familien- und generationenübergreifende Themen sollen vermehrt in den Fokus rücken. Semeria lobt die Vox-Sendung: «Schon das englische Original hat grosses Echo hervorgerufen, eine Debatte angestossen und die Politik mobilisiert.» Das Format beschäftige sich mit dem Komplex, wie das Älterwerden gestaltet und verbessert werden könne. «Auch in der Schweiz ein grosses Thema», so Semerias Fazit.
«Es wird nicht einfach, die richtigen Protagonisten zu finden»
Psychotherapeut Guggenbühl rät SRF, ein paar Dinge zu beachten, sollte man die Sendung ins Programm hieven. «Kinder dürfen nicht zu einer Beruhigung oder Therapie der Alten missbraucht werden», warnt er. Es brauche klare Konzepte, die über das gemeinsame Spielen und Basteln hinausgehen. «Gespräche über die Vergangenheit und sich verändernde Geschlechterrollen sollten Teil einer solchen Sendung sein. Es gibt alte Menschen, die viel zu erzählen haben.» Es werde umgekehrt nicht einfach, genau diese spannenden Alten zu finden.»
SonntagsBlick weiss, dass SRF mit dem Format liebäugelt. «Ob es infrage kommen würde, ist zum jetzigen Zeitpunkt noch offen», sagt Unterhaltungschef Semeria noch zurückzuhaltend. Kinderpsychologe Guggenbühl hofft, dass es auch am Leutschenbach zum Generationen-Happening kommt.
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