Academy-Verleihung 2021
Oscars wegen Coronakrise verschoben

Wegen der Coronavirus-Pandemie wird die Oscar-Gala im kommenden Jahr verschoben. Dies gab die Film-Akademie am Montag in Beverly Hills bekannt. Statt wie geplant am 28. Februar wird die Trophäen-Show erst am 25. April stattfinden.
Publiziert: 15.06.2020 um 21:23 Uhr
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Aktualisiert: 16.06.2020 um 08:44 Uhr
Wegen der Coronavirus-Pandemie wird die Oscar-Gala im kommenden Jahr vom 28. Februar auf den 25. April verschoben.
Foto: Danny Moloshok

Die Nominierungen für Hollywoods wichtigsten Filmpreis sollen am 15. März verkündet werden. Wegen des Coronavirus sind seit März die meisten Filmproduktionen gestoppt worden, weltweit machten Kinos zu.

Neue Regeljung für nominierte Filme

Erst kürzlich hatte die Oscar-Akademie mitgeteilt, dass bei der kommenden Oscar-Verleihung auch Filme in die Auswahl kommen, die nie im Kino waren, sondern ausschliesslich bei Streaming-Diensten zu sehen sind. Normalerweise muss ein Film an mindestens sieben aufeinanderfolgenden Tagen in einem Kino in Los Angeles zu sehen sein, um für eine Nominierung für die Filmpreise infrage zu kommen. Statt Ende Dezember ist die Frist für die Filmveröffentlichung jetzt bis Ende Februar verlängert worden.

Die Show im kommenden Jahr sei ein «historischer Moment», um Filmfans in aller Welt durch die Kinokunst zu vereinen, formulierten es die Veranstalter optimistisch. Mit dem Oscar-Aufschub wolle man den Filmemachern die Möglichkeit geben, ihre Filme fertigzustellen und in die Kinos zu bringen, hiess es in einer Mitteilung der Akademie-Vorsitzenden.

Wurden die Oscars schon mal verschoben?

Historisch gesehen ist ein Aufschub «Big News», denn in der langen Academy-Geschichte kam das bisher erst drei Mal vor. 1938 wurde Los Angeles von einer Flutkatastrophe heimgesucht, die Verleihung musste um eine Woche verschoben werden. 1968 fand die Feier am 10. April und damit zwei Tage später statt als zunächst geplant. Grund war die Ermordung des Bürgerrechtlers Martin Luther King, der am 9. April beigesetzt wurde. Wegen eines Attentats auf US-Präsident Ronald Reagan wurde die Show 1981 um einen Tag verschoben. Reagan überlebte den Anschlag schwer verletzt.

In den letzten Jahrzehnten ging die Oscar-Show in den Monaten Februar oder März über die Bühne. Einen April-Termin gab es zuletzt bei der 60. Trophäenverleihung am 11. April 1988. Damals wurde das Historiendrama «Der letzte Kaiser» von Bernardo Bertolucci zum besten Film gekrönt. Cher gewann den Oscar als beste Hauptdarstellerin für «Mondsüchtig», und Michael Douglas stach mit «Wall Street» seine männlichen Mitstreiter aus.

Wo wird die Veranstaltung stattfinden?

Die Show solle «live» im traditionellen Dolby Theatre über die Bühne gehen, in «sicherer und feierlicher» Weise, heisst es in der Mitteilung. Der neue Oscar-Fahrplan lässt damit aber noch viele Fragen offen. Müssen die Stars auf dem roten Teppich Gesichtsmasken tragen oder in dem Ballsaal Abstand voneinander halten? Könnte die Pandemie doch noch zur Absage oder zur einer virtuellen Show führen?

Auch andere Veranstaltungen werden aufgeschoben

Jetzt steht bereits fest, dass wegen Corona die für November geplante Ehren-Oscar-Vergabe platzen wird. Die sogenannten Governors Awards werden üblicherweise bei einem Gala-Dinner übergeben. Auch die lange geplante Eröffnung des neuen Academy Museum of Motion Pictures in Los Angeles ist betroffen - statt Dezember 2020 ist nun der 30. April 2021 geplant.

Der Oscar-Aufschub hat auch schon international ein Nachspiel. Nach der Bekanntmachung in Hollywood zogen die Verleiher der Britischen Filmpreise nach, wie «Variety» berichtete. Statt Mitte Februar sollen die BAFTAs nun erst am 11. April verliehen werden. Traditionell werden die Preise in London ein bis zwei Wochen vor den Oscars überreicht. (SDA)

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