Die SRF-Quizsendung «Top Secret» wollte Ende 2017 im Promi-Special von Kandidat Peter Reber (68) wissen, welches von vier eingeblendeten Schweizer Models den grössten Brustumfang hat. Nicht nur Reber fand diese Frage völlig deplatziert: «Das war schon eine sexistische Frage, nicht?», sagte er zu Kilchsperger.
Auch unzählige Zuschauern war dieser Brustumfang-Witz zu dumm. Sie reichten eine Beschwerde beim Ombudsmann ein, der am Dienstagabend seine Antwort veröffentlicht hat. Sein Befund: Die Frage war «eindeutig unangebracht und sexistisch».
Kilchsperger griff nicht ein
SRG-Ombudsmann Roger Blum meinte weiter, dass die betroffenen Frauen mit der Frage diskriminiert werden, auch «wenn sie es selber möglicherweise nicht einmal so empfunden haben». Entscheidend sei nämlich, welchen Eindruck das Publikum erhalte. Die Models könnten gegen SRF auf zivilrechtlichen Weg vorgehen – die Aufgabe von Blum sei jedoch eine andere: «Die Ombudsstelle aber muss das Publikum schützen.»
Auch geht er mit dem Moderator Roman Kilchsperger hart ins Gericht: «Ich wundere mich vor allem, dass in der Redaktion offensichtlich die Sensibilität fehlte, die Frage nach dem Brustumfang von Models als sexistisch zu erkennen.»
Show-Macher gibt Fehler zu
Kilchsperger selbst versuchte während der Sendung Rebers Kritik an der Frage klein zu reden: «Brustumfang ist schon sexistisch? Wirklich?» Als Reber entgegnet, er fände es sexistisch, die Damen auf den Brustumfang zu reduzieren, beleidigt ihn der Quizmaster sogar: «Bist du so ein verstockter, alter Mann? Das wusste ich gar nicht.»
Die Macher der Sendung kündigten an, aus der ganzen Angelegenheit lernen zu wollen. «Den Mitarbeitenden ist bewusst, dass man einen Fehler gemacht hat», heisst es vom Showmacher Marco Krämer in der Stellungnahme an den Ombudsmann.
Ombudsmann Roger Blum fordert nun eine Reaktion von Kilchsperger selbst: «Was noch fehlt, ist eine öffentliche Entschuldigung von Roman Kilchsperger. Denn auch er ist mitverantwortlich für das Malheur.»