NXIVM-Arzt führte illegale Experimente an Menschen durch
Allison Macks Sex-Sekte hatte Kinder in ihren Fängen

50 bis 60 Kinder waren bei einem Rekrutierungsanlass der Sex-Sekte NXIVM in New York dabei. Mysteriös: Sie erkrankten urplötzlich.
Publiziert: 11.05.2018 um 18:19 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 22:55 Uhr
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Allison Mack wurde gegen Kaution vorläufig aus der Haft entlassen.
Foto: Imago

Nach der Verhaftung von Sektenführerin Allison Mack (35) und Sektengründer Keith Raniere (57) kommen immer mehr Details über den Sex-Kult NXIVM ans Licht. Wie das US-Portal «Radar Online» berichtet, kamen auch Kinder in Berührung mit der gefährlichen Gemeinschaft. Dies kam bei einer Untersuchung des New York State Department of Health ans Licht: Das New Yorker Gesundheitsministerium ermittle zurzeit die Machenschaften von NXIVM-Doktor Brandon Porter (44).

Kinder litten an Fiebersymptomen, Erbrechen und Durchfall 

Rund «50 bis 60» Kinder waren im August 2016 bei einem Rekrutierungs-Anlass der Sekte in New York dabei. Besonders pikant: Während der Konferenz erkrankten viele der Anwesenden und «die meisten der Kinder» urplötzlich an einer «nicht bekannten, infektiösen Krankheit». «Die Leute, die krank wurden, litten an Fiebersymptomen, Erbrechen und Durchfall», zitiert «Radar Online» aus einem offiziellen Dokument. 

Porter wurde vorgeworfen, den Vorfall nicht gemeldet zu haben. Das New York State Office for Professional Medical Conduct (OMPC) wirft dem Hausarzt der Sekte vor, mehr als 100 illegale Experimente unter dem Namen «Furcht-Studien» an Menschen durchgeführt zu haben.

Arzt zeigte Sektenmitgliedern Videos von Morden und Zerstückelungen

Konkret wird ihm grobe Fahrlässigkeit, grobe Inkompetenz und moralische Unfähigkeit vorgeworfen. Porter soll Sektenmitgliedern gewaltsam Videos von brutalen Morden, Vergewaltigungen und Zerstückelungen gezeigt haben. Seine Opfer waren an EEG-Maschinen angeschlossen – so wurden ihre Herzfrequenzen und Reaktionen auf die gezeigten Bilder gemessen. Laut einer ehemaligen Sekten-Anhängerin wurden diese Studien zur Gehirnwäsche genutzt: Die Frauen seien so zu Sex-Sklavinnen trainiert worden. 

Die Ärztekammer lud Porter am 27. Juni vor. Am Termin soll sich entscheiden, ob er seine Lizenz verliert – ein Strafantrag könnte folgen. (kad) 

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