Schönheit hat ihren Preis. Eine straffe, üppige Brust zum Beispiel kostet zwischen 9000 und 15 000 Franken. Eine hohe Summe, wenn man bedenkt, dass Krankenkassen bei rein ästhetischen Eingriffen keine Kosten übernehmen. Dennoch entscheiden sich jährlich rund 5500 Frauen in der Schweiz für Silikon-Implantate.
Gefragt sind in der Regel aber keine übergrossen Brüste, wie man sie von manchen Hollywood-Stars oder aus dem Reality-TV kennt, sondern «ganz normale Brüste, also Körbchen B oder C», sagt der Arzt Wolf-Gunter Steinmetz, der seit zwanzig Jahren in der plastischen Chirurgie tätig ist und in Zumikon ZH eine Praxis betreibt. «Oft kommen Frauen in meine Praxis, die sich nach einer Schwangerschaft einfach wieder eine straffe Brust wünschen.»
Nur ganz selten kämen Frauen, die einen Eingriff «à la Pamela Anderson wollen». In diesen Fällen, zeige Steinmetz den Frauen die Probleme auf, die ein sehr grosser Busen auslösen kann: starke Schmerzen im Bereich des Nackens, der Schultern und des Rückens. Wenn nötig, lehne er die Operation auch ab. «Tendenziell sage ich in so einem Fall Nein», so Steinmetz. Doch es gibt auch Ausnahmen: «Ich hatte auch schon Patientinnen, die in der Erotikbranche arbeiten und den Eingriff mit der Begründung, dass sehr grosse Brüste wichtig für ihren Lebensunterhalt seien, rechtfertigten.» Dies sei jedoch sehr selten.
In den USA, Spitzenreiter in Sachen Schönheitsoperationen, hat ein New Yorker Arzt derzeit den Insta-Breast-Trend losgetreten. Eine Kochsalz-Injektion in die Brust sorgt während 24 Stunden für ein üppiges Décolleté. Ursprünglich als Testlauf für eine Brustvergrösserung angepriesen, verpassen sich Frauen den Instant-Busen nun für Hochzeiten oder Partys. «Das geht gar nicht», sagt Steinmetz. Auch wenn der Eingriff relativ simpel sei und nur rund zwanzig Minuten dauere, bestehe Infektionsgefahr wie bei allen chirurgischen Eingriffen. «Zudem leiert die Brust aus, wenn man den Eingriff mehrmals wiederholt.»
Mit 3500 Franken pro Injektion ist der Spass auch nicht billig. Mit Implantaten fährt man günstiger, selbst wenn man sie nach etwa 20 Jahren ersetzen muss.
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