Peter Fischli, bekannt vom Künstlerduo Fischli/Weiss, zählt zu den renommiertesten Gegenwartskünstlern der Schweiz. «Am Kunsthaus Bregenz interessiert mich die Biografie des Hauses, die aus den vergangenen Ausstellungen der Künstlerinnen und Künstler besteht», wird der 72-Jährige im Pressetext zitiert. Folglich führt er die Tradition des KUB fort und baut nun seinerseits um.
Die Ausstellung beginnt mit einer Intervention. Normalerweise befinden sich in der Eingangshalle des KUB schwarze Möbel. Über die eleganten Flächen, die Peter Zumthor aus kostbarem Vogelaugenahorn entworfen hat, setzt Fischli einen Verbau aus weiss getünchtem Pressspan. «Es ist ein Um-Bau im wortwörtlichen Sinn», kommentiert Fischli. Das Interieur der Lobby wird überzeichnet, das Besondere durch das Billige verkehrt.
In allen Geschossen hängen Boxen an den Wänden. Sie enthalten ein vom Künstler gestaltetes Faltblatt. Üblicherweise sind diese Halterungen aus Holz oder Kunststoff gefertigt. Doch Fischli giesst sie in Bronze.
Für die KUB-Billboards entlang der Bregenzer Seestrasse wählte er Filmstills seines Videos, das im Rahmen der Ausstellung zu sehen ist. Ausgangsmaterial sind vermeintlich authentische Videos vom Skateboarden mit Hund unter Palmen, vom Wildwasser-Rafting, vom Motocross durch unberührte Natur, von Jetski-Power im blauen Meer. Die Ausstellung dauert vom 12. September bis 29. November.
www.kunsthaus-bregenz.at
(SDA)