«Fred Boissonnas und das Mittelmeer. Eine fotografische Odyssee» heisst die Ausstellung, die vom 25. September bis 31. Januar zu sehen ist. Gezeigt werden Fotografien, die auf Boissonnas' Reisen von Griechenland bis Gibraltar, von Italien bis Ägypten entstanden sind. Diese Reisen fanden in den ersten 13 Jahren des 20. Jahrhunderts statt. Dabei folgte er den Spuren des Odysseus in Griechenland, des Heiligen Augustinus in Nordafrika und des Alten Testaments im Sinai.
Noch Ende des 19. Jahrhunderts war Fred Boissonnas vom sogenannten Piktorialismus inspiriert. Diese fotografische Stilrichtung wollte grundlegende Werte symbolisch darstellen statt nur einen Augenblick in der Realität abzulichten. Boissonnas ging später darüber hinaus, indem er danach strebte, die Fotografie als eigene Kunstform zu positionieren.
Die Ausstellung in Genf soll diese Suche anhand seiner Fotografien von den Reisen im Mittelmeerraum zeigen. «Als Erbe der Romantik trägt er mit seinen Bildern wesentlich zur neuen Weltsicht der Fotografie im 20. Jahrhundert bei», schreiben die Ausstellungsmacher.
Bereits Freds Vater Henri-Antoine hatte dazu beigetragen, Genf zu einem Zentrum der Fotografie zu machen; sein Bruder zeigte sich eher von der technischen Seite der Fotografie fasziniert, während Fred sich auf die künstlerischen Aspekte ausrichtete. International bekannt wurde er vor allem mit seinen Griechenland-Fotografien.
Die Ausstellung im Museum Rath basiert nun auf seinem fotografischen Archiv, das die Stadt Genf 2011 erworben hat; hinzu kommen Leihgaben anderer Institutionen und privater Sammler. Für die Ausstellung hat das Museum Rath mit dem Musée d'art et d'histoire, der Bibliothek Genf und der Universität Genf zusammengespannt.
(SDA)