In internationalen Produktionen fallen Schweizer Figuren immer wieder mit ihrer krächzigen Sprache oder ihrer nervig-netten Art auf – oder werden, noch einfacher, schlicht auf Geld und Banken reduziert.
Nerviger Schweizer Akzent im «Tatort»
Im «Tatort» kamen Schweizer bereits 2009 schlecht weg: In der Episode «Gesang der toten Dinge» gab die Bernerin Sabine Timoteo (42) in der Münchner Mordkommission die tölpelige Schweizer Hilfsermittlerin Gabi Kunz. Ihr übertriebener Schweizer Akzent war vielen TV-Zuschauern zu nervig. Das Schweizer Publikum fühlte sich lächerlich dargestellt. Die «Süddeutsche Zeitung» schrieb damals über Timoteos Darbietung: «Sie spielt gut, muss aber ihre Schweizer Abstammung im Zeichen des Komödiantischen derart überdeutlich zur Sprache bringen, dass das schon bald nerven wird.»
Schweizer sind im Ausland keine Helden
Heldenhaft benehmen sich Schweizer Figuren in ausländischen Filmen und Serien nie: Im US-Blockbuster «The Bourne Identity» von 2002 verprügelt Jason Bourne (Matt Damon, 46) in einem Zürcher Park mühelos zwei Schweizer Polizisten, die ihn zuvor eher kleinlaut – und in krächzigem Schweizerdeutsch – auffordern, seine Papiere zu zeigen. Memmen sind wir also auch noch!
Die Schweiz wird auf Geldgeschäfte reduziert
Natürlich besucht Jason Bourne die Schweiz nur, um an ein Bankschliessfach zu gelangen. Genau wie die Hauptfigur in «The Girl With The Dragon Tattoo» (2011): Hauptdarstellerin Lisbeth Salander (Rooney Mara, 31) kommt lediglich nach Zürich, um Geschäfte abzuwickeln. Treudoof und überfreundlich gibt im Bond-Abenteuer «Casino Royale» (2006) der deutsche Schauspieler Ludger Pistor (58) den Schweizer Bankier Herr Mendel.
Schweizer als aalglatte Schurken
Werden die Charaktere mal nicht als nett und drollig hingestellt, machen die Filmemacher ihre Schweizer Figuren zu Schurken. Im Oscar nominierten Streifen «The Wolf of Wall Street» (2013) verkörpert Jean Dujardin (44) die Figur des aalglatten und kriminellen Genfer Bankiers Jean-Jacques Saurel. Erfolgsautor Dan Brown (52) macht einen Schweizer in seinem Thriller «Inferno» (2013) gleich zum gfürchigen Bösewicht: Der milliardenschwere Biochemiker Bertrand Zobrist will einen Teil der Menschheit mit einem tödlichen Virus auslöschen. (kad)