Unter der Woche weckt Moderatorin Nadia Goedhart (25) die Hörer in der Morgenshow von Energy Zürich, aber ihr Talent geht noch weiter: Mit Videos sorgt sie auf den Social-Media-Kanälen des Radiosenders für viele lustige Momente. Jetzt ist sie für den Swiss Comedy Award in der Kategorie «Online» nominiert worden.
Ob sie Tokio-Hotel-Sänger Bill Kaulitz (30) vor laufender Kamera veräppelt und die nervöse und unvorbereitete Praktikantin spielt oder ob sie lauthals im Zürcher Tram eine schwierige Ballade zum Besten gibt: Die Lacher sind auf Goedharts Seite. «Ich habe keine Hemmungen, deshalb fallen mir diese Dinge, die anderen total peinlich wären, sehr leicht», meint sie. Zugute kommen der gelernten Kleinkinderzieherin dabei nicht nur ihre Engagements im Theaterverein, sondern auch, dass sie schon im Alter von 14 Jahren gemeinsam mit einer Freundin Videos produzierte. Dort nahm sie Passanten aufs Korn und stellte die Inhalte anschliessend auf Youtube.
Frauenmangel in der Szene
Aufgewachsen ist Goedhart in Zürich als Tochter zweier Holländer. «Den Humor habe ich definitiv von meiner Mutter. Sie gab mir die Lockerheit, die ich für diese Arbeit brauche», sagt sie. Dass sie als einzige Frau in ihrer Kategorie nominiert ist, ehrt sie einerseits, doch es sei auch ein alarmierendes Zeichen: «Es gibt viel zu wenige Frauen in der Comedy. Ich glaube, viele sind gehemmt und spüren unterbewusst eine Barriere.» Ihr sei es egal, wenn jemand finde, sie verhalte sich nicht ladylike. «Ich rülpse auch mal meinen Namen», meint sie lachend.
Anke Engelke und Martina Hill als Vorbilder
Dass sie für den Swiss Comedy Award nominiert ist, kann die Singlefrau noch heute nicht richtig glauben. «Als die Verantwortlichen angerufen haben, um mir die Nachricht mitzuteilen, habe ich erst gar nicht verstanden, um was es geht.» Sie sei mit ihren Videos ja nicht die klassische Komikerin, auch wenn sie die Ideen vieler ihrer Clips selbst entwickle. Eine Karriere als Stand-up-Komikerin wurde ihr zwar schon angeboten, sieht sie aber nicht für sich. «Ich bleibe der Sketch-Comedy treu.» Als Vorbilder nennt sie die deutschen Grössen Anke Engelke (53) und Martina Hill (45).
Der Awardverleihung, die sie mit ihrer besten Freundin besucht, sieht Goedhart gelassen entgegen: «Es kommt, wie es muss. Die Konkurrenz ist hart. Aber sag niemals nie!»
Bis zum 9. September um 19 Uhr können Sie hier abstimmen, wer den Preis am 17. September im Bernhard Theater Zürich entgegennehmen darf.