Gemeinsam mit Sekten-Gründer Keith Raniere (57) muss sich «Smallville»-Star Allison Mack (35) wegen Sexhandel, Komplott und Zwangsarbeit vor Gericht verantworten: Mack, ein ranghohes Mitglied in der Sex-Sekte «NXIVM», wurde am Freitag verhaftet. Die Zukunft der Gruppe, deren Anhängerinnen Raniere als Sex-Sklavinnen dienen und sich an strenge Regeln halten müssen, schien nach den Festnahmen ungewiss. Doch offenbar bedeuten die Verhaftungen von Mack und Raniere nicht das Ende des Kults: Die Sekte hat bereits eine neue Führerin. Wie «Vice» berichtet, habe nun laut Insidern die kanadische Spirituosen-Erbin Clare Bronfman (39) die Zügel in die Hand genommen.
Bronfman investierte 100 Millionen Dollar in die Sekte
Sie ist nun für geschätzte zwölf «Sklaven» von New York bis Toronto zuständig – dies behauptet der ehemalige Sprecher der Sekte, Frank Parlato. Bronfman bestritt in der Vergangenheit, Teil der geheimen Schwesternschaft «DOS» zu sein, einer Unterorganisation der Sekte.
Auf ihrer Webseite verteidigt Bronfman die Sekte nun aber. «Ich sehe nichts Falsches darin, dass eine Gruppe Frauen (oder Männer) miteinander aus freiem Willen einen Schwur auf Loyalität und Freundschaft leisten, um sich sicher zu fühlen und gleichzeitig Ängste zu bekämpfen, die ihr persönliches Wachstum beeinträchtigen», schrieb sie im Dezember. «Es ist nicht an uns, zu verurteilen, wie sie oder jemand anderes sich entscheiden, ihre Leben und ihre Werte voranzubringen.»
Laut Parlato sei Bronfman eine der fanatischsten und skrupellosesten Anhängerinnen von Raniere. Gemeinsam mit ihrer Schwester Sara Bronfman habe sie bisher rund 100 Millionen Dollar in die Sekte investiert. Gegenüber der «New York Post» sagt Parlato: «Die Gruppe ist im Krisen-Modus. Ich spreche jetzt eine Warnung aus. Bronfman ist eine wahre Fanatikerin – und wenn es eine Jim-Jones-Situation geben sollte, wird jeder Suizid begehen, ausser ihr.» Parlato spielt damit auf Sektenführer Jim Jones an, den Gründer des «Peoples Temple»-Kultes. Bei einem von ihm angeordneten Massen-Selbstmord kamen 1978 im Urwald von Guyana über 900 seiner Anhänger ums Leben. Bis heute ist nicht geklärt, ob Jones sich selbst das Leben nahm oder ob der Sektenführer durch Fremdeinwirken starb.
Wie Parlato zu «Vice» sagt, plane sie nun wahrscheinlich, Kritiker der Gemeinschaft einzuschüchtern. «Sie haben eine Anzahl Domain-Namen gekauft, um Zeugen anzugreifen», so Parlato zu «Vice». «Wenn eine oder zwei Frauen nicht aussagen wollen, würde das dem Fall gegen Raniere schaden … Ich glaube, sie würde alles dafür tun, damit diese Zeugen nicht aussagen.»
Allison Mack würde für Raniere ins Gefängnis gehen
Seit der Verhaftung von Sekten-Führer Keith Raniere, der von seinen Sklavinnen verlangte, eine Diät von 800 Kalorien zu halten, hätte sich der Druck auf die Anhängerinnen etwas gelockert. Zumindest bei einigen der Frauen: «Interne Quellen sagen mir, dass manche von ihnen wieder schlafen wie schon lange nicht mehr. Manche schummeln bei ihren Diäten, während andere fanatischer denn je sind – sie weinen nur und knirschen mit den Zähnen, weil sie so besorgt um Raniere sind», sagt er.
Wie Frank Parlato gegenüber «Daily Mail» verrät, sollen die Mitglieder alles versuchen, um Raniere vor einer Gefängnisstrafe zu bewahren: «Alle weiblichen Mitglieder sind bereit, vor Gericht zu schwören, dass sie nicht zum Sex mit Raniere oder zum Arbeiten gezwungen wurden.» Sollte dieser Plan nicht aufgehen, wollen Allison Mack und India Oxenberg, eine weitere bekannte Anhängerin der Sekte, die Schuld auf sich nehmen. «Sie haben einen Pakt geschlossen. Sie würden ins Gefängnis gehen, wenn sie Raniere so befreien könnten.» (kad)