Jay-Z soll als Teil des Deals in den Verwaltungsrat von Square einziehen, wie der Bezahldienst am Donnerstag mitteilte.
Dorsey hatte Square während einer Auszeit bei Twitter gegründet und steht an der Spitze beider Unternehmen. Er selbst warf in einer Serie von Tweets die offensichtliche Frage auf, wie ein Streaming-Dienst und ein Finanzdienstleister zusammenpassen. Seine Antwort: Es gehe um neue Wege, wie Musiker mit ihrer Arbeit Geld verdienen könnten.
Square habe mit seinem Smartphone- und Tablet-Kassensystem neue Chancen für kleine Händler geschaffen - und die Erfahrung könne auch in der Musikbranche nützlich sein, argumentierte Dorsey. «Wir werden an ganz neuen Hörerlebnissen arbeiten, um die Fans näher zusammenbringen». Es gehe auch um eine einfache Integration des Verkaufs von Fanartikeln, moderne Werkzeuge für Zusammenarbeit und zusätzliche Erlösströme.
Tidal war 2014 von einer norwegischen Firma gestartet worden, im Jahr darauf übernahmen Jay-Z und mehrere andere Stars den Streaming-Anbieter mit der Idee, einen Musikdienst zu schaffen, der den Künstlern selbst gehört. Tidal war unter anderem ein Vorreiter beim Streaming von Musik in besserer Qualität für einen höheren Abo-Preis. Insgesamt blieb der Dienst jedoch ein Nischenangebot weit hinter den beiden grössten Anbietern Spotify und Apple Music.
Die anderen an Tidal beteiligten Künstler sollen ihre Anteile behalten, hiess es. Square zahlt den Betrag von umgerechnet rund 247 Millionen Euro in einer Mischung aus Bargeld und Aktien.
Dorsey (44) und Jay-Z (51) starteten im Februar bereits gemeinsam einen Bitcoin-Fonds, der Projekte mit der Kryptowährung finanzieren soll, zunächst mit Fokus auf Entwicklerteams in Afrika und Indien. Im vergangenen Sommer wurden sie bei einem Jacht-Ausflug in der Nähe von New York fotografiert, was schon damals für Spekulationen über eine mögliche Zusammenarbeit sorgte.
(SDA)