Auf einen Blick
- Veronica Fusaro veröffentlicht neue Single «Slot Machine»
- Song thematisiert Smartphone-Gefahren und suchtähnliches Verhalten
- Fusaro nutzt täglich etwa drei Stunden ihr Smartphone
- Sie warnt vor dem Druck durch perfekte Körper und Lebensstile
- Album erscheint im ersten Halbjahr 2025
Die Schweizer Sängerin Veronica Fusaro (27) veröffentlicht am 11. Oktober ihre neue Single «Slot Machine». Der enorm eingängige Popsong thematisiert die Gefahren unseres Umgangs mit dem Smartphone. «Ich finde es absolut faszinierend, wie bewegte Bilder unsere Aufmerksamkeit einfangen», sagt Fusaro.
Den Begriff «Slot Machine» im Zusammenhang mit Social Media schnappte sie erstmals in der Netflix-Dokumentation «Social Dilemma» auf, wo gezeigt wurde, wie die Plattformen mit ihrer Bilderflut ein suchtähnliches Verhalten unterstützen können. «Du scrollst ständig weiter, weil du immer mehr sehen willst, dich dabei aber höchstens in einer Scheinwelt verlierst», sagt Fusaro.
Auch sie selber sei nicht gefeit vor solchen Verlockungen. «Mein Dilemma ist, dass ich beruflich darauf angewiesen bin. Ganz abschalten kann ich das Ding nie, ausser im Studio. Ich komme sicher auf drei Stunden Nutzungszeit pro Tag und brauche es auch, wenn ich Songideen festhalte. Doch ich bemühe mich, es regelmässig wegzulegen und lieber ein Buch zu lesen oder ganz einfach nur aus dem Fenster zu schauen.»
«Besonders junge Menschen können sehr unsicher sein»
Aufgewachsen in Thun BE, ist Fusaro froh, dass sie mit Jahrgang 1997 zu den ersten Jugendlichen gehörte, die in der Schule für die grundsätzliche Problematik sensibilisiert wurden. «Ein Experte zeigte uns damals auf, wie riskant es sein kann, persönliche Daten ins Internet zu stellen. Diese Aufklärungsarbeit ist anhaltend wichtig und muss über die Schule passieren, weil sich nicht alle Eltern genügend auskennen. Besonders junge Menschen können sehr unsicher sein. Es entsteht ein enormer Druck, wenn man die ganze Zeit perfekten Körpern, Gesichtern und Lebensstilen ausgesetzt ist. Man fängt sich unterbewusst zu fragen an, was man isst und wie man sich anziehen sollte, damit man der gewünschten Norm entspricht. Was verheerende Folgen haben kann.»
Belehren möchte Fusaro niemanden. Doch zu ihrem Rezept für einen vernünftigen Umgang mit Smartphones und Social Media sagt sie: «Die Ausgewogenheit scheint mir entscheidend. Was mir hilft, ist, mich regelmässig hinzusetzen, die Augen zu schliessen und mich zu fragen, was ich wirklich will und kann. Das klingt vielleicht simpel, hilft mir jedoch sehr.»
Und die virtuelle Welt bringe auch Schönes hervor. «Wir sehen tolle Dinge und können andere Menschen begeistern, indem wir unsere Eindrücke teilen. Gerade mein Beruf lebt stark davon. Sonst würde ich meine Platten immer noch selber in den Läden vorbeibringen und hoffen, dass jemand sie entdeckt. Ich verdamme Social Media keineswegs. Wir sollten uns einfach ständig fragen, wie viel davon gesund für uns ist.»
Auf ihrer Website ist Fusaro mit einer Stoppuhr zu sehen. Für wen läuft die Uhr? «Sie symbolisiert die schnelle Welt, in der wir leben, die Zeit, die wir mit unseren Smartphones verbringen. Oft schauen wir die Videos dort ja in doppelter Geschwindigkeit an, damit wir noch mehr in uns hineinpressen können. Die Uhr steht für diese ruhelose Konsumgesellschaft. Wir haben nur eine begrenzte Anzahl Tage auf diesem Planeten. Und was wir damit machen, ist zu einem grossen Teil uns überlassen.
«Slot Machine» erscheint am 11. Oktober, das neue Album im ersten Halbjahr 2025. Live-Daten unter www.veronicafusaro.com.