Der schwedische DJ Tim «Avicii» Bergling ist tot. Er starb im Alter von gerade mal 28 Jahren in Muskat, der Hauptstadt des Golfstaates Oman. Das unerwartete Ableben des Stars löste in der Musikwelt grosse Bestürzung aus.
«Die Familie ist am Boden zerstört, und wir bitten alle, ihr Bedürfnis nach Schutz der Privatsphäre in dieser schwierigen Zeit zu beachten», teilt sein Management mit. Weitere Erklärungen werde es nicht geben.
Musikerkollegen sowie Vertreter der schwedischen Regierung und des Königshauses würdigten den Verstorbenen. Avicii zählte zu den erfolgreichsten DJs der Welt. Mit dem Song «Levels» gelang ihm im Jahr 2011 der Durchbruch.
David Guetta und Madonna trauern
Madonna veröffentlichte auf der Online-Plattform Instagram ein Foto von sich und Avicii und schrieb dazu: «So tragisch. Auf Wiedersehen lieber süsser Tim. Zu früh gegangen.»
David Guetta erklärte auf Twitter, die Welt habe «einen unglaublich talentierten Musiker verloren». «Danke für deine schönen Melodien und für die Zeit, die wir gemeinsam im Studio verbracht haben.» Popstar Charlie Puth twitterte, Avicii sei «ein Genie und ein Musikerneuerer, und ich kann es nicht fassen, dass er nicht mehr unter uns ist».
Gesundheitliche Probleme
Avicii zählte zu den erfolgreichsten DJs der Welt. 2012 und 2013 schaffte er es im Ranking des «DJ Magazine» jeweils auf den dritten Platz der besten DJs. Er arbeitete unter anderem mit Madonna, Coldplay und David Guetta zusammen. Bekannt wurde er weltweit mit seinen Songs «Wake me up» und «Hey Brother». Damit schaffte er es an die Spitze der Schweizer Charts.
Er tourte mit seinen Tracks um die ganze Welt. Sorgte immer für die passende Musik für Tanzwütige.
Avicii hatte in den vergangenen Jahren offen über seine Gesundheitsprobleme gesprochen – unter anderem über eine zum Teil durch exzessiven Alkoholkonsum verursachte Entzündung der Bauchspeicheldrüse. 2014 hatte er einige Live-Auftritte abgesagt, weil er sich die Gallenblase und den Blinddarm entfernen liess.
2016 waren seine Fans sprachlos, als er sich - gerade mal 26 Jahre alt - von ihnen verabschiedete. Diese Tour sei seine letzte, schrieb er damals und kündigte an, dass er mehr Zeit für sein Privatleben haben wolle. «Diese Szene ist nichts für mich», sagte er damals dem Magazin «Billboard». Nicht die Auftritte seien das Problem gewesen, sondern das Drumherum. «Alles, was noch dazu gehört, wenn man ein Künstler ist.» Er sei im Grunde eher ein introvertierter Mensch, sagte er. «Es war immer sehr hart für mich.»
Avicii arbeitete weiter im Studio; im vergangenen Jahr produzierte er mehrere Stücke mir der britischen Sängerin Rita Ora.
Auftritt an der Hochzeit des schwedischen Prinzen
Der Sohn der prominenten schwedischen Schauspielerin Anki Linden war einer der ersten DJs, der es schaffte, mit elektronischer Tanzmusik in den Mainstream vorzudringen. Aviciis Megahit «Wake me up» mit dem Soul-Sänger Aloe Blacc war 2013 in Europa die Nummer eins. Sein mit elektronischer Musik unterlegter Remix von Coldplays «A Sky Full of Stars» (2014) wurde ein weiterer Hit. Als Produzent war er für Madonnas Album «Rebel Heart» (2015) tätig.
2015 legte Avicii sogar bei der Hochzeitsfeier des schwedischen Prinz Carl Philip und dessen Frau Sofia auf. «Wir haben ihn als Künstler und als wunderbarer Mensch, der er war, bewundert», erklärte das Paar. Schwedens Ministerpräsident Stefan Löfven nannte Avicii «einen der grössten Namen der Musik in Schweden in der modernen Zeit».
Der Name Avicii stammt aus dem Sanskrit und geht auf den Buddhismus zurück. Das Wort Avici bezeichnet die tiefste Ebene der Hölle. Aus stilistischen Gründen fügte der Künstler ein zusätzliches «i» hinzu. (SDA)