Bei dem Abschiedskonzert «A People's Tribute to the Queen» in Detroit im US-Bundesstaat Michigan erklangen am Donnerstagabend (Ortszeit) auch mehrere der grössten Hits der Sängerin, darunter «Freeway of Love», «Say a Little Prayer» und «Respect». Franklins Enkelkinder hielten eine kurze Ansprache.
Franklin war am 16. August in ihrem Haus in Detroit im Alter von 76 Jahren an Krebs gestorben. Sie hat mit ihren Hits Musikgeschichte geschrieben und war eine Ikone der Frauen- und der Bürgerrechtsbewegung. 1987 wurde sie als erste Frau überhaupt in die Rock and Roll Hall of Fame aufgenommen.
Das Konzert umspannte alle Genres, in denen Franklin während ihrer sechs Jahrzehnte umfassenden Karriere gewirkt hatte: von R&B über Gospel, Jazz und Blues bis hin zur Klassik. Auf der Bühne standen unter anderem die Jazz-Sängerin Dee Dee Bridgewater und die R'n'B-Sängerin Angie Stone. Tenor Robert Dixon sang «Nessun Dorma» - mit der Puccini-Arie war Franklin 1988 bei den Grammy Awards kurzfristig für den erkrankten Luciano Pavarotti eingesprungen.
Ein Gospel-Chor riss das Publikum in der 5000 Plätze fassenden Halle Chene Park Amphitheatre immer wieder von den Stühlen. Viele Konzertbesucher tanzten. Die Karten für das Gratis-Konzert waren binnen Minuten vergriffen gewesen. Franklin war in der Halle zu Lebzeiten selbst aufgetreten.
Dem Konzert vorausgegangen waren drei Tage öffentlicher Aufbahrung von Franklins Leichnam in der New Bethel Baptist Church ihres Vaters, Pastor C.L. Franklin, und im Charles H. Wright-Museum für Afroamerikanische Geschichte. Dort war der goldene Sarg mit der jeweils umgekleideten Künstlerin bis Mittwochabend täglich zwölf Stunden lang zu sehen. Tausende Menschen nahmen so Abschied von der Musik-Legende.
Am Freitag wird Franklin in Detroit beerdigt, die Trauerprozession soll gegen 16.00 Uhr MESZ starten. Als Trauergäste werden unter anderem der frühere US-Präsident Bill Clinton, Soul-Star Smokey Robinson und der Bürgerrechtler Jesse Jackson erwartet.
Für die Trauerzeremonie wurde die Kirche Greater Grace in Detroit ausgewählt, in der 2005 auch die verstorbene Bürgerrechtsikone Rosa Parks aufgebahrt worden war. Da zu dem Trauergottesdienst nur geladene Gäste zugelassen sind, wird die Zeremonie auf einer Grossleinwand vor der Kirche übertragen.