Todesfall
Polizeikreise: Tod von Avicii hat keinen kriminellen Hintergrund

New York – Nach dem Tod des schwedischen Star-DJs Avicii schliesst die Polizei einen kriminellen Hintergrund als Ursache aus. Zwei Autopsien seien vorgenommen worden, eine am Freitag und eine am Samstag, verlautete aus Polizeikreisen in dem Sultanat Oman.
Publiziert: 21.04.2018 um 19:02 Uhr
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Aktualisiert: 13.09.2018 um 05:30 Uhr
Der schwedische DJ und Musikproduzent Avicii wurde im Sultanat Oman tot aufgefunden. (Archivbild)
Foto: KEYSTONE/EPA TT NEWS AGENCY/BJOERN LINDGREN

Der Polizei lägen «alle Informationen und Details über den Tod vor», hiess es weiter. Auf Wunsch der Familie werde die Polizei aber keine öffentliche Stellungnahme abgeben.

Der Elektromusiker, der mit Liedern wie «Wake Me Up» und «Hey Brother» Welthits landete, war am Freitag im Alter von 28 Jahren in Muskat, der Hauptstadt von Oman, tot aufgefunden worden. Die Todesursache wurde nicht mitgeteilt.

In Stockholm versammelten sich am Samstag tausende Fans und Musiker, um des Verstorbenen zu gedenken. Avicii, mit bürgerlichem Namen Tim Bergling, zählte zu den erfolgreichsten DJs der Welt.

Mit dem Song «Levels» gelang ihn 2011 der Durchbruch. 2012 und 2013 schaffte er es im Ranking des «DJ Magazine» jeweils auf den dritten Platz der besten DJs. Er arbeitete unter anderem mit Madonna, der britischen Rockband Coldplay und dem französischen DJ und Musikproduzenten David Guetta zusammen.

In den vergangenen Jahren hatte Avicii offen über seine Gesundheitsprobleme gesprochen - unter anderem über eine zum Teil durch exzessiven Alkoholkonsum verursachte Entzündung der Bauchspeicheldrüse. 2014 hatte er einige Live-Auftritte abgesagt, weil er sich die Gallenblase und den Blinddarm entfernen liess.

2016 verabschiedete er sich aus dem Musikgeschäft. Diese Szene ist nichts für mich«, sagte er damals dem Magazin »Billboard«. Nicht die Auftritte seien das Problem gewesen, sondern das Drumherum. »Alles, was noch dazu gehört, wenn man ein Künstler ist.« Er sei im Grunde eher ein introvertierter Mensch, sagte er. »Es war immer sehr hart für mich.«

Der Sohn der prominenten schwedischen Schauspielerin Anki Linden war einer der ersten DJs, der es schaffte, mit elektronischer Tanzmusik in den Mainstream vorzudringen. Aviciis Megahit »Wake me up« mit dem Soul-Sänger Aloe Blacc war 2013 in Europa die Nummer eins. Sein mit elektronischer Musik unterlegter Remix von Coldplays »A Sky Full of Stars« (2014) wurde ein weiterer Hit. Als Produzent war er für Madonnas Album »Rebel Heart« (2015) tätig.

2015 legte Avicii sogar bei der Hochzeitsfeier des schwedischen Prinz Carl Philip und dessen Frau Sofia auf. »Wir haben ihn als Künstler und als wunderbarer Mensch, der er war, bewundert«, erklärte das Paar. Schwedens Ministerpräsident Stefan Löfven nannte Avicii »einen der grössten Namen der Musik in Schweden in der modernen Zeit«.

Madonna veröffentlichte auf der Online-Plattform Instagram ein Foto von sich und Avicii und schrieb dazu: »So tragisch. Auf Wiedersehen lieber süsser Tim. Zu früh gegangen.« David Guetta erklärte auf Twitter, die Welt habe »einen unglaublich talentierten Musiker verloren«.

Der Name Avicii stammt aus dem Sanskrit und geht auf den Buddhismus zurück. Das Wort Avici bezeichnet die tiefste Ebene der Hölle. Aus stilistischen Gründen fügte der Künstler ein zusätzliches »i" hinzu.

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