Anna Rossinelli singt Titelsong zu «Jagdzeit»
«Den Erfolgsdruck in der Wirtschaft kann man keinem Hund zumuten»

Die Baslerin Anna Rossinelli hat den Titelsong zum Film «Jagdzeit» von Sabine Boss komponiert und eingesungen. Dabei hat sie sich stark mit der Thematik des Wirtschaftsdramas beschäftigt, das auf realen Ereignissen basiert. Der Film läuft am 20. Februar an.
Publiziert: 01.02.2020 um 10:15 Uhr
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Aktualisiert: 01.02.2020 um 10:37 Uhr
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Anna Rossinelli im Videoclip zu «Without a Parachute», dem offiziellen Titelsong des Films «Jagdzeit» von Sabine Boss.
Foto: Jen Ries
Jean-Claude Galli

Im Track «Without a Parachute» und dem dazugehörigen Clip zeigt sich die sonst so unbeschwerte, strahlende Baslerin Anna Rossinelli (32) von ihrer verletzlichen und schutzlosen Seite – wie ein Fallschirmspringer unmittelbar nach Verlassen des Flugzeugs. Der soeben veröffentlichte Titel ist der offizielle Song zum Film «Jagdzeit», der am 20. Februar in den Kinos anläuft. «Im Lied geht es um Macht und Machtlosigkeit, Angst und Loslassen», so Rossinelli, die den Text mit Erfolgsregisseurin Sabine Boss (54, «Der Goalie bin ig») zusammen erarbeitet hat.

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Das packende Drama gehört zu den meisterwarteten Schweizer Werken des Kinojahrs und orientiert sich lose an den Suiziden von hiesigen Wirtschaftsgrössen wie Swisscom-CEO Carsten Schloter (1963–2013), Zurich-Manager Pierre Wauthier (1960–2013) oder ­Zurich-CEO Martin Senn (1954–2016). «Ich könnte mir vorstellen, dass der Leistungs- und Erfolgsdruck, der im Film beschrieben wird, ziemlich nah an der Realität ist. Eigentlich kann man das ja keinem Hund zumuten, so macht man die Leute krank», sagt Rossinelli gegenüber BLICK.

«Faszinierend und beklemmend zugleich»

Spannend fand die Sängerin vor allem das Verhältnis zwischen den Protagonisten in einer ihr fremden Welt. Der deutsche Star-Schauspieler Ulrich Tukur (62) verkörpert den machtbesessenen CEO Hans-Werner Brockmann, der Schweizer Publikumsliebling Stefan Kurt (60) Finanzchef Alexander Maier, der schlussendlich den Freitod wählt. «Wie es zu Machtkämpfen kommt, wie der in die Enge getriebene Maier stückweise isoliert wird und wie an ihm langsam der Wahnsinn zu nagen beginnt, ist faszinierend und beklemmend zugleich», sagt Rossinelli. Doch sie dachte beim Songwriting auch über das Ende des Films hinaus. «Ich habe versucht, die Perspektive der Hinterbliebenen in den Text einfliessen zu lassen.» Für die Komposition zuständig waren nebst Rossinelli Bandmitglied Georg Dillier (37) und Filmkomponist Michael Künstle (29).

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