Mit Volksrock-Liedern wie «Rock mi» und dem letztjährigen Oktoberfest-Hit «Anneliese» sangen sich die fünf Männer von Voxxclub in die Herzen der Schlagerfans im ganzen deutschsprachigen Raum. Doch mittlerweile spielen die ausgebildeten Musicaldarsteller auf der ganzen Welt.
Mit dabei: der Berner Christian Schild (33) und der Basler Stefan Raaflaub (38). Sie bringen die Schweizer Kultur mit in die Gruppe, mit ihren Versionen der Klassiker «Ewigi Liebi», «Heiweh» und neu auch «Im Örgelihuus» reisen sie bis nach China und Brasilien. Am zweitgrössten Volksfest im Land des Samba – das grösste ist der Karneval von Rio de Janeiro – spielt die Volksmusik-Boyband regelmässig auf. «Schon drei Mal waren wir dort am Oktoberfest. Und auch 2020 sind wir wieder dabei.» Über 600'000 Menschen pilgern jeweils zum Bierfest in Blumenau und feiern in mehreren Zelten, was das Zeug hält.
«Die Brasilianer sind wilder»
Dass das Fest gerade in diesem Ort im Süden des Landes stattfindet, ist kein Zufall: 1850 wurde die Stadt, in der heute 300'000 Menschen leben, von deutschen Einwanderern gegründet. Im Stadtbild finden sich viele Gebäude, die nach deutschem Vorbild gebaut wurden.
«Zur Oktoberfest-Eröffnung gibt es einen Umzug. Als wir das erste Mal diese Menschenmassen gesehen haben, kamen wir aus dem Staunen nicht mehr heraus.» Die Menge war sogar so wild, dass die fünf starken Männer von zehn Bodyguards bewacht werden mussten. «In unserer Heimat benötigen wir meist nicht mal einen. Die Brasilianer sind wilder und packen auch mal zu», so Raaflaub. «Ein Bad in der Menge ist da kaum möglich.»
Rückkehr in die Schweiz denkbar
Schild und Raaflaub sind die einzigen Singlemänner von Voxxclub und auch privat gute Freunde. Schild: «Im letzten Jahr waren wir in Sri Lanka surfen und über die Festtage fuhren wir bei meiner Familie in Hasliberg Ski.» Die Heimat ist auch ein Thema, welches den Berner derzeit beschäftigt. Getreu dem Titel des neuen Albums «Wieder dahoam» denkt er an eine Rückkehr von Wien ins Berner Oberland. «In die österreichische Hauptstadt bin ich damals wegen meiner Ausbildung gezogen. Ich fühle mich wohl, doch meine Eltern wollen bald ihren Bauernhof weitergeben. Da will ich sie unterstützen», meint er.
Dass die anderen drei Bandmitglieder nun mit ihrer Familie beschäftigt sind und dadurch weniger Zeit für die Arbeit bleibt, stört die beiden nicht. Im Gegenteil: «So werden die Arbeitstage zwar vollgepackter, dafür haben wir öfters frei», sagt Schild. Zeit, die die beiden zum Reisen und Feiern nutzen können. «Und wer weiss, vielleicht laufen uns auch bald die Herzkönigin für Stefan und der Traumpartner für mich über den Weg.»