Diesen Moment haben die beiden monatelang herbeigesehnt: Nyna Dubois (35), Ex-Sängerin der Mundartpopband Härz, hat nach einem Jahr zum ersten Mal ihre Mutter Dorothea Cantieni (76) wieder in die Arme geschlossen. Die beiden haben bis zur Impfung ihrer Mama auf das grosse Wiedersehen gewartet. «Ich war total nervös», sagt die Musikerin über den magischen Moment am Bahnhof Bern. «Als ich sie am Perron gesehen habe, hatte ich nur noch Glücksgefühle.»
Seit Ostern 2020 hatte sich das Mutter-Tochter-Gespann nicht mehr getroffen. «Meinen Kindern zu sagen, sie müssen mit Omi auf Distanz bleiben, hätte mir das Herz gebrochen», erklärt sie. «Deshalb war es für uns einfacher, nur noch auf digitalen Kontakt per Videotelefonie zu setzen. Bis jetzt.»
Die Enkelkinder konnten es kaum erwarten
Nicht einmal an Weihnachten haben sich die beiden gesehen – auch nicht mit Abstand. Dies war auch für Mutter Dorothea schwierig. «Es war ein hartes Jahr. Nyna und ich haben schliesslich eine besondere Verbindung», erzählt sie. «Und auch nach den Enkelkindern hatte ich grosse Sehnsucht. In einem Jahr verpasst man viel von der Entwicklung.»
Uma (6) und Jay (4) konnten das Zusammentreffen in ihrem Daheim im Berner Länggass-Quartier kaum abwarten. «Ich musste aufpassen, dass sie mich nicht umrennen», sagt Cantieni mit einem Lächeln. Vor der Pandemie habe sie während Auftritten ihrer Tochter immer wieder auf die beiden aufgepasst. «Das können wir nun endlich wieder aufnehmen», sagt sie weiter.
Fortschritte am Klavier
Besonders die kleine Uma wich ihrer Omi nicht mehr von der Seite. «Sie spielt ihr Stücke auf dem Klavier vor. In dem Jahr hat sie einen grossen Fortschritt gemacht. Vor einem Jahr spielte sie nur ‹Hänschen klein›, nun bereits Beethovens ‹Für Elise›.»
Auch Nyna Dubois setzte sich für ihrer Mutter ans Klavier. «Weck mi uf, wenn miar üs wider könnd umarma», singt die Bündnerin in ihrem neuen Song «Weck mi uf», in dem sie das Ende der Pandemie herbeisehnt und die Sehnsucht nach Nähe zu den Menschen zelebriert. Das passt wie die Faust aufs Auge. «Ich wurde auch von der Situation mit meinem Mami inspiriert.»
Gemeinsame Ferien im Tessin
Mit dem Treffen ist es für Mutter und Tochter aber nicht getan. Um ihre gemeinsame Zeit noch auszuweiten, reisen die beiden nun für eine Woche mit Dubois' Mann André (39) und den Kindern ins Tessin. «Wir haben schliesslich die Treffen von einem Jahr nachzuholen», sagt Dubois. «Das lassen wir uns so schnell nicht mehr nehmen.»