Rockstar Marc Storace
«Das Schicksal hat mich in die Schweiz geführt»

Mit seiner Reibeisenstimme begeistert er Rockfans seit Jahrzehnten: Krokus-Frontmann Marc Storace hat soeben sein erstes Solo-Album veröffentlicht. Er erklärt, was ihn antreibt. Und was ihn ursprünglich von Malta in die Schweiz brachte.
Publiziert: 02.01.2022 um 18:38 Uhr
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Aktualisiert: 03.01.2022 um 13:02 Uhr
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Marc Storace vor einigen Wochen in seiner alten Heimat Malta.
Foto: zvg
Aufzeichnung: Dominik Hug

Er ist der bekannteste Rocksänger des Landes: Seit bald fünf Jahrzehnten steht Marc Storace (70) auf der Bühne und begeistert Fans. Mit der Band Krokus verkaufte er 15 Millionen Alben, tourte mehrfach durch die USA und schrieb Schweizer Musikgeschichte. Mit «Live and Let Live» hat er nun sein erstes Soloalbum veröffentlicht, das Anfang Februar auch in Übersee erscheint. Im SonntagsBlick erklärt Marc Storace mit eigenen Worten, was ihn antreibt und wie wichtig ihm seine Familie ist.

Familie

Vor 30 Jahren habe ich Cornelia geheiratet. Sie ist die Liebe meines Lebens und Mutter meiner mittlerweile erwachsenen Kinder Luca und Giuliana. Cornelia und ich lernten uns im legendären Basler Musikklub Atlantis kennen. Himmel, das ist bereits 32 Jahre her!

Kinder:

Sie sind mein ganzer Stolz. Luca ist 28 Jahre alt und arbeitet als IT-Spezialist, er reist gerne und spielt Schlagzeug. Dank ihm läuft bei uns zu Hause alles, was mit Elektronik zu tun hat, tipptopp. Giuliana (26) ist Apothekerin, sie hat eine ähnlich grosse Leidenschaft fürs Singen wie ich. Wir haben auch schon mehrere Duette gesungen. Sie zeichnet gerne und liebt Katzen.

Whiskey

Damit meine ich nicht das Getränk, sondern unseren 18 Jahre alten Kater mit ebendiesem Namen. Ich bin vernarrt in ihn. Und er ist vernarrt in Menschen. Ich habe noch nie so ein zutrauliches Tier gesehen. Whiskey ist meist der Erste, der meine Lieder hört. Er klettert gerne auf meinen Schoss, wenn ich am Komponieren bin.

Anfangstage

Ich kam auf der Mittelmeerinsel Malta zur Welt. Meine Eltern waren sehr musikalisch. Mein Vater war Tenor, meine Mutter und meine Schwester studierten Klassik an der Royal School of Music in London. Dass ich mich mehr dem Rock 'n' Roll verbunden fühlte, hat mit der Jukebox zu tun, die in der Bar am Ende unserer Strasse stand, gleich gegenüber der Kirche. Dort hörte ich zum ersten Mal Elvis, die Beatles und die Stones.

Erste Gehversuche

Ein Nachbar lehrte mich Gitarre spielen. Eine Schulband suchte einen Bassisten, also wechselte ich das Instrument. Am Ende war ich der Sänger der Band. Ich war erst 14, verdiente aber schon bald gutes Geld mit der Singerei. Also dachte ich mir, mache ich doch weiter damit. Und so ist es bis heute geblieben. Manchmal muss man nicht zu weit suchen, um das Glück zu finden.

Karriere

Als ich 1979 zu Krokus stiess, hätte ich nie gedacht, dass ich mehr als 40 Jahre später immer noch auf einer Bühne stehen werde. Woran sich nur noch wenige erinnern können: Ich war schon vorher Teil der Schweizer Musikszene. In den 70ern sang ich in der Progressive-Rockband Tea, wir tourten mit Bands wie Status Quo, Queen und Nazareth durch ganz Europa. Mit Krokus wurden wir mit Gold- und Platin-Alben auf der ganzen Welt ausgezeichnet. Ich bin stolz auf das, was wir erreicht haben in diesen fast fünf Jahrzehnten.

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Alter

Ich bin gerade 70 Jahre alt geworden und schätze mich glücklich, dass meine Lebensenergie und meine Stimme noch immer intakt sind. Das Wort «Pension» existiert nicht in meinem Vokabular. Nachdem wir von Krokus uns vor zwei Jahren dazu entschlossen, Schluss zu machen, kam für mich ein neues Kapitel: Ich begann, eigene Lieder zu schreiben. Durch die Pandemie hat sich der Prozess noch beschleunigt, da ich viel Zeit zu Hause verbrachte.

Hobbys

Ich liebe Wassersport jeglicher Art, vor allem Schnorcheln. Kein Wunder, ich habe meine Kindheit und Jugend auf einer Insel verbracht. Ich war aber auch immer gerne Pfadfinder. Ich liebe die Freiheit, die ich in der freien Natur verspüre.

Schweiz

Es war Bestimmung, dass ich in die Schweiz kam. Das Schicksal führte mich hierher. Ich fühlte mich von Anfang an willkommen. Später reiste ich als Musiker in der ganzen Welt herum und traf unzählige tolle Menschen. Das ist das Schöne an der Musik, dass sie die unterschiedlichsten Menschen vereint. Überhaupt: Die Welt ist ein wunderbarer Planet, so voller Wunder und atemberaubender Schönheit. Am Ende kehre ich aber immer wieder gerne heim in die Schweiz.

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