Diese Rammstein-Fans stehen auf harte Musik
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Konzert im Stade de Suisse:Diese Rammstein-Fans stehen auf harte Musik

Rammstein eröffnen in Bern Open-Air-Saison
Brachialer Auftakt der Kult-Rocker

Über 40'000 Konzertbesucher brachten gestern mit Rammstein das Berner Stade de Suisse zum Beben. Von Jung bis Alt, von Studenten, über Flugzeuglackierer bis hin zu Architekten rockten beim Spektakel mit.
Publiziert: 05.06.2019 um 23:52 Uhr
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Aktualisiert: 24.01.2024 um 00:05 Uhr
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Die deutschen Rocker bringen das Stade de Suisse zum Kochen.
Foto: Peter Gerber
Patricia Broder

Keiner zu alt, ein Rammstein-Fan zu sein: Bei 28 Grad in der prallen Sonne steht das Ehepaar Peter (66) und Christine Kohler (70) schon drei Stunden vor Konzertbeginn an. Zwischen voll tätowierten Rockern und in schwarz gekleideten Fans stechen der pensionierte Architekt im knallroten Polohemd und die adrett gekleidete Hausfrau mit Diamantohrringen aus der Menge heraus. «Es ist uns klar, dass wir auffallen, aber harte Musik gefällt uns», erklärt Christine. «Wir sind Rammstein-Fans und jetzt wollten wir die Jungs endlich mal live sehen.» Die Auslandschweizer sind für das Konzert der Kultrocker extra von Südafrika nach Bern angereist.

Die beiden Freundinnen Luana (23) und Laura (28) aus Luzern geben sich in ihren Bandshirts sofort als Rammstein-Fans zu erkennen. Die Flugzeuglackiererin und die Studentin freuen sich vor allem auf die düstere Show und die Horrorelemente. «Das Böse gefällt uns besser als das Schöne», erklärt Luana. «Ausserdem ist an solchen Konzerten das Publikum immer viel entspannter als bei Justin Bieber.»

Rammstein-Fan Mättu (49) lässt sich seit den 90er-Jahren kein Konzert der Berliner entgehen: «Die Show ist einfach grossartig, Till im brennenden Mantel muss man mal gesehen haben», sagt der Berner Servicefahrer. Und seine Freundin Désirée (32) meint lachend: «Die Bühne brennt und man wird selber auch grad noch grilliert.» Frei nach dem Rammstein-Song «Feuer frei!».

Die deutschen Wuchtrocker machen ihrem Ruf alle Ehre und bringen das seit Wochen ausverkaufte Stade de Suisse zum Kochen. Frontmann Till Lindemann (56) und seine Jungs zündeten vor 43'000 Konzertbesuchern ein Livespektakel der Superlative: eine Feuershow, wie sie Bern noch nie gesehen hat, steinharter Sound, der durch Mark und Bein dringt - und dazu jede Menge Schockeffekte. Tausende Köpfe wippen ekstatisch mit zu Songs wie «Du hast», «Mein Herz brennt» oder der neuen Single «Deutschland».

Mittendrin Ehepaar Kohler, kein Zweifel, der Besuch bei den bösen Jungs des deutschen Rocks hat sich mehr also gelohnt. Sie lieferten den Schweizer Fans einen brachialen und perfekt-orchestrierten Auftakt - mit einem Sommergewitter der besonderen Art.

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