Nachhilfe für Antisemitismus-Musiker
Hass-Rapper Kollegah und Farid Bang besuchen Auschwitz

Nach dem Echo-Skandal um ihre Songs mit antisemitischem Inhalt lud das Internationale Auschwitz Komitee die Hass-Rapper Kollegah und Farid Bang zum Besuch der KZ-Gedenkstätte ein. Gestern folgte das Duo der Einladung.
Publiziert: 08.06.2018 um 14:20 Uhr
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Aktualisiert: 14.09.2018 um 19:31 Uhr
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Die Hass-Rapper Kollegah (l.) und Farid Bang besuchten gestern die Gedenkstätte des ehemaligen Konzentrationslagers Auschwitz.
Foto: Iak/KEYSTONE/DPA

Mit den antisemitischen Inhalten ihrer Songs sorgten sie im April für einen Skandal bei der Echo-Verleihung. Gestern bekamen die Hass-Rapper Farid Bang (32) und Kollegah (33) Nachhilfe in Sachen Holocaust: Das Duo besuchte die KZ-Gedenkstätte in Auschwitz. Sie wurden nach der heftigen Debatte um die Echo-Auszeichnung für ihr Album «Jung, brutal, gutaussehend 3» vom Internationalen Auschwitz Komitee zum Besuch der Gedenkstätte eingeladen.

Dieser Einladung sind die Musiker gefolgt und liessen sich von Christoph Heubner, dem Exekutiv-Vizepräsidenten des Auschwitz Komitees, durch das ehemalige Konzentrationslager führen, in dem zwischen 1,1 und 1,5 Millionen Menschen ermordet wurden. Laut «Bild» betonte das Komitee, dass der Besuch von Farid Bang und Kollegah bewusst kurzfristig und als privater Besuch geplant war.

Sie verliessen Auschwitz «nachdenklich, betroffen und voller Fragen»

Offenbar liess die Führung die beiden nicht kalt: Auf Fotos sind die Skandalmusiker etwa vor der Todeswand am Block 11 mit ernsten Mienen zu sehen. «Es ist gut, dass die Rapper Kollegah und Farid Bang heute die Konfrontation und die Begegnung mit der Geschichte von Auschwitz und mit sich selbst gesucht haben», so Heubner nach dem Besuch. «Für die Auschwitz-Überlebenden ist der Besuch der Rapper eine Genugtuung. Und es ist auch eine Geste an ihre jungen Fans, dass Hass, Menschenverachtung und Antisemitismus in keiner Kunst einen Platz haben sollten. Die Rapper hätten Auschwitz «nachdenklich, betroffen und voller Fragen» verlassen.

Ob das Duo nach dem Besuch der Gedenkstätte weiterhin Textzeilen wie «Mein Körper definierter als von Auschwitz-Insassen» veröffentlicht? Es bleibt zu hoffen, dass die Nachhilfe eine nachhaltige Wirkung hat. (kad)

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