Sonnenbrille, langer Bart und Bass-Gitarre in der Hand. So stand Dusty Hill viele Jahre auf der Bühne und rockte er die Bühnen dieser Welt. Nun ist Hill im Alter von 72 Jahren gestorben.
«Wir sind traurig über die heutige Nachricht, dass unser Kumpel Dusty Hill zu Hause in Houston, Texas, im Schlaf gestorben ist», teilten die weiteren Bandmitglieder Billy Gibbons (71) und Frank Beard (72) am Mittwoch auf der Webseite von ZZ Top mit. Nähere Informationen gab es zunächst nicht.
ZZ Top wurden im Sommer 1969 in Houston/Texas gegründet. Zum 50-jährigen Bestehen der Altmeister des Bluesrock im Jahr 2019 gehörten Hills und Gibbons lange Bärte längst zu den Markenzeichen der Kultmusiker – genauso wie die markanten Gitarrenriffs der Band. «Manche Leute tragen falsche Bärte zur Tarnung, das konnten wir leider nicht», hatte Hill einmal im Interview gescherzt. «Wo ich hinging, zog ich sofort eine Menschenmenge an.»
Frischten ihren Rock-Sound mit Synthesizern auf
Der grösste Wendepunkt ihrer Karriere kam aber in den 80ern, als Gibbons erstmals mit einem damals brandneuen Fairlight Synthesizer experimentierte. Nach ersten elektronischen Experimenten auf dem nur mässig erfolgreichen «El Loco» (1981) schafften ZZ Top zwei Jahre später einen Meilenstein – der allerdings nicht jedem gefällt.
Mit Synthesizern, Drumcomputern und Sequenzern frischten sie ihren Rock-Sound auf, erfanden sich neu und veröffentlichten 1983 das kraftvolle und pulsierende «Eliminator». Hartgesottene Blues-Fans warfen der Gruppe Verrat vor. Doch die Verkaufszahlen geben ihnen Recht. «Eliminator» ist bis heute das kommerziell erfolgreichste Album der «Little Ol' Band From Texas» (die kleine alte Band aus Texas). (SDA/jmh)