Seit bald vier Jahrzehnten begeistern sie die Welt: Mit Hits wie «If You Don't Know Me By Now» und «Holding Back the Years» werden Simply Red ihren bombastischen Soulpop am 22. November auch wieder einmal ins Hallenstadion Zürich bringen. Frontmann Mick Hucknall (62) über seine lange Karriere und weshalb er dank seiner Familie Frieden gefunden hat.
Sie waren lange weg.
Mick Hucknall: Oh ja. Die Band war auf Eis gelegt, dann kam Corona, was unser aller Leben blockierte. Nun kann der Spass endlich wieder losgehen. Wir sind wie ein herumreisender Zirkus, bei dem es viel zu lachen gibt. Das war früher nicht immer so.
Sind Sie manchmal auch überrascht, wie lange Sie in diesem Geschäft durchgehalten haben?
Natürlich. Ich fühle mich überaus privilegiert, in dieser Situation zu sein. Seit ich 16, 17 Jahre alt war, wollte ich Sänger werden. Ich habe das Glück, einen Beruf gewählt zu haben, den ich auch nach so langer Zeit liebe.
Mick Hucknall kam 1960 in Manchester zur Welt. Die Mutter verliess die Familie, als er drei Jahre alt war. Nach seinem Studium gründete er 1984 Simply Red, mit der er ein Jahr später mit «Holding Back the Years» bereits einen Welthit landete. Hucknall, der berühmt ist für seine Samtstimme, war mit Kinostar Catherine Zeta-Jones (53) und dem Model Helena Christensen (53) zusammen. Seit 2010 ist er mit Gabriella Wesberry (51) verheiratet und hat mit ihr Tochter Romy (15).
Mick Hucknall kam 1960 in Manchester zur Welt. Die Mutter verliess die Familie, als er drei Jahre alt war. Nach seinem Studium gründete er 1984 Simply Red, mit der er ein Jahr später mit «Holding Back the Years» bereits einen Welthit landete. Hucknall, der berühmt ist für seine Samtstimme, war mit Kinostar Catherine Zeta-Jones (53) und dem Model Helena Christensen (53) zusammen. Seit 2010 ist er mit Gabriella Wesberry (51) verheiratet und hat mit ihr Tochter Romy (15).
Hatten Sie nie einen Plan B?
Doch, Maler zu sein. Ich habe einen Abschluss in bildender Kunst. Doch dann schafften wir mit Simply Red Mitte der 80er-Jahre den Durchbruch. Seither habe ich nie wieder zurückgeschaut.
Sie betrieben nebenher eine Bar in Paris, stellten auf Sizilien eigenen Wein her.
Das waren lustige, auch ein bisschen frivole Projekte, von denen ich mich mittlerweile verabschiedet habe. Heute fokussiere ich mich nur noch auf die Musik, meine Frau, meine Tochter und den Hund. Ich bin der Familienkoch, studiere gerne lange an neuen Menüs herum. Ich bin auch ein sehr politischer Mensch. Aber viel mehr interessiert mich nicht.
Ihre Mutter hat die Familie früh verlassen. Wie prägte Sie dieses Erlebnis?
Die Antwort darauf würde ein Buch füllen. Es war traumatisch, dass es ausser meinem Vater keine Familie für mich gab. Heilung fand ich, nachdem ich eine eigene Familie gründete. Nur durch sie habe ich Frieden gefunden.
Zuvor waren Sie ein berüchtigter Frauenheld.
Ich konnte schlecht Nein sagen. Gerade zu Beginn meiner Karriere erlag ich allen Versuchungen. Diese Zeiten sind vorbei. Die innere Unruhe, die mich lange getrieben hat, ist verschwunden.
Wie gehen Sie mit dem Älterwerden um?
Naja, es ist sicherlich besser, als tot zu sein. Ich bin in einem Geschäft, das besessen ist von der Jugend, von jugendlichem Aussehen und Elan. Eigentlich erstaunlich, dass ältere Haudegen wie wir noch die Massen begeistern. Was wohl für die Qualität unserer Musik spricht.
Worauf sind Sie am meisten stolz?
Unsere Musik wirkte in all den Jahren nie altmodisch. Auch auf jüngeren Plattformen wie Spotify laufen die Songs extrem gut. Mein Manager sagte mir kürzlich, dass wir allein auf Youtube über eine Milliarde Aufrufe hatten. Angeblich wird bis heute alle zwei Minuten irgendwo auf der Welt ein Song von uns am Radio gespielt. Das sind beeindruckende Statistiken.
Wie tragen Sie zu Ihrer Stimme Sorge?
Ich rede sehr wenig, wenn ich auf Tournee bin. Und ich schlafe extrem viel, sicherlich zwölf Stunden pro Nacht. Mein Gesangsstil ist sehr anspruchsvoll. Ich weiss nicht, wie lange ich auf diesem Level noch singen kann. Anderseits ist alles endlich im Leben, nichts ist für immer.