Nach drei Jahren Pause dröhnt in Zürich wieder Techno! «Ich bin froh, dass Partys wie diese endlich stattfinden können», freut sich Ex-Miss Schweiz Dominique Rinderknecht (33). «Die Street Parade war vor Corona ein Fixpunkt in meiner Agenda. «Und jetzt ist sie es wieder.»
Auch Sven Epiney (50) ist erleichtert, obwohl Corona ihn weiterhin beschäftigt. «Ich bin ein grosser Fan.» Früher habe er sogar einige Jahre auf einem Love-Mobile getanzt. «Inzwischen nehme ich es gemächlicher, bleibe wegen der Pandemie lieber etwas am Rand, statt mich ins Getümmel zu stürzen.»
«Es ist Zeit, das Leben wieder zu feiern»
Die 29. Ausgabe der Street Parade lockte gestern erneut mehrere hunderttausend Party-Fans aus aller Welt nach Zürich. Der Andrang war allerdings nicht mehr ganz so gewaltig wie in den Jahren vor Corona, als über eine Million Menschen die Innenstadt besetzten. Auch etliche Prominente wie Eiskönigin Denise Biellmann (59), die regelmässig an vorderster Front mittanzten, verzichteten heuer auf die Teilnahme.
Model Tamy Glauser (37) liess sich vom Virus nicht verrückt machen. Es sei Zeit, das Leben wieder zu feiern. Nirgendwo könne man das besser als hier. Dem kann Veranstalter Reto Hanselmann (41) nur beipflichten: «Wir haben lange genug auf solche Partys verzichten müssen. Um so fantastischer fühlt es sich jetzt an, die Normalität zurückzuhaben.»
Das diesjährige Motto der Street Parade hiess «Think!». Nur wer denke, könne sein Handeln und seine Vorurteile bestätigen, abhaken oder neu justieren, erklärten die Organisatoren. Dies nahmen sich offenbar die meisten Besucher zu Herzen.
Alkoholleichen sah man den Tag hindurch weniger als in anderen Jahren. Bis 21 Uhr mussten ein halbes Dutzend Personen in die Ausnüchterungszelle, vor den Abendstunden nahm die Polizei 23 Personen fest, meist wegen Diebstählen oder Handel mit Betäubungsmitteln. Die Sanitäter kümmerten sich am häufigsten um Personen, die zu viel Alkohol- oder Drogen konsumiert hatten und um Schnittwunden von Partygängern mit suboptimalem Schuhwerk. Am Seebecken kam es zu einem tragischen Badeunfall: Ein 27-Jähriger verstarb. Ob dies in Zusammenhang mit der Street Parade, steht wird noch abgeklärt.
«Street Parade gab mir Hühnerhaut»
Dennoch: «Aufgrund der bisherigen Rückmeldungen und Erkenntnissen gehen wir von einer positiven Bilanz aus», sagte Polizeisprecher Pascal Siegenthaler am frühen Abend.
Für Stefan Epli, Mediensprecher der Street Parade, war es ein emotionales Comeback: «Wir wussten nicht, wie die Menschen reagieren würden. Alle fröhlich und friedlich feiern zu sehen, gab mir Hühnerhaut.»
«Die Street Parade ist längst zu einem Symbol für die wunderbare Weltoffenheit unserer Stadt geworden», so das vergnügte Fazit von Dominique Rinderknecht.