Luca Hänni vor seiner Abreise nach Tel Aviv
«Der ESC wird das Abenteuer meines Lebens»

In weniger als zwei Wochen kämpft Luca Hänni ums Weiterkommen ins grosse Finale des Eurovision Song Contest. Die Ziele setzt er sich hoch. Mit gutem Recht.
Publiziert: 03.05.2019 um 14:32 Uhr
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Aktualisiert: 03.05.2019 um 15:38 Uhr
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Luca Hänni möchte am 64. Eurovision Song Contest so weit nach vorne kommen wie nur möglich.
Foto: Thomas Meier
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Michel ImhofTeamlead People

Am Sonntag geht es definitiv los: Luca Hänni (24) fliegt nach einer intensiven Probephase zum 64. Eurovision Song Contest (ESC) nach Tel Aviv (ISR). Mit dem Lied «She Got Me» will er im zweiten Halbfinale vom 16. Mai die Jury und das Publikum von sich überzeugen und so die bestmögliche Platzierung für die Schweiz rausholen. Die Chancen stehen gut: Sowohl bei den Buchmachern als auch in Fankreisen wird Hänni hoch gehandelt. Wir haben ihm im BLICK-Live-Talk auf den Zahn gefühlt. Luca Hänni über …

… seine Favoritenrolle

«Das ist eine grosse Ehre, die mir aber auch grossen Druck macht. Ich versuche, so gut es geht, mich von diesem zu lösen. Mein Fokus liegt auf dem dreiminütigen Auftritt, dort muss ich alles geben. Trotzdem ist es sicherlich ein gutes Zeichen, schon auf dem Radar vieler Fans zu sein.»

… seine Ziele

«Ich will sicherlich den ersten Schweizer Einzug ins ESC-Finale seit 2014 schaffen und ganz weit nach vorne kommen. Der ESC wird das Abenteuer meines Lebens.»

… seinen Beitrag «She Got Me»

«Das Lied ist in einem Songwriting-Camp entstanden, und ich habe daran mitgeschrieben. Drei Songs sind dort entstanden, und dieser war der beste. Die orientalischen Klänge haben wir nicht bewusst für den ESC einfliessen lassen, das hat sich einfach so ergeben. Ich war schon zu Beginn überzeugt, dass dieser Song Potenzial hat.»

… das Risiko Eurovision

«Dass es nicht einfach ist, als Schweizer dort anzutreten, ist klar. Ich sehe es als riesige Herausforderung und kümmere mich nicht darum, was in den Vorjahren war. So oder so gebe ich mein Bestes. Was ich jetzt bereits jetzt erleben darf, ist unglaublich. Mein Lied kommt super an, Fans singen in ganz Europa mit und unterstützen mich. Das macht mich stolz.» 

… seine Vorgeschichte mit dem ESC

«Ich schaue den Concours schon, seit ich ein kleines Kind bin, und fand es immer spannend, was für eine Technik-Spielwiese das ist und welche Möglichkeiten dies für einen Auftritt bietet. Als ich 2017 die Punkte für die Schweiz vergeben durfte, war ich unglaublich aufgeregt. Das war allerdings im Fernsehstudio in Zürich, nicht in Kiew. Trotzdem war es verrückt zu wissen, wie viele Leute in diesem Moment zuschauen.»

… seinen Auftritt

«Es wird viel getanzt. Meine Performance wird, nicht wie der Videoclip, im Zwanzigerjahre-Stil daherkommen. Es wird auf jeden Fall auffällig, aber was wir genau machen, wird man erst am 16. Mai sehen. Das muss mein bester Auftritt aller Zeiten werden.»

… die grösste Herausforderung

«Live singen und gleichzeitig intensiv tanzen ist schwierig. Man muss eine Balance zwischen den beiden Ebenen finden. Um nicht ausser Atem zu kommen und meine Stimme unter Kontrolle zu halten, muss ich in guter Kondition sein. Darauf lag mein grosser Fokus während der Proben.»

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Luca Hänni gilt mit seinem Beitrag «She Got Me» am 64. Eurovision Song Contest in Tel Aviv als einer der Titel-Favoriten.
Foto: SRF/Lukas Maeder

… Lampenfieber

«Die Nervosität vor einem Auftritt macht mich immer müde. Sobald ich dann aber auf der Bühne stehe, ist das alles weg. Lampenfieber gehört meiner Meinung nach zu einem gelungenen Auftritt, sonst würde man seine Arbeit ja nicht ernst nehmen.»

… seine grösste Angst 

«Wenn mir während der drei Minuten auf der Bühne ein Patzer passiert, wäre das eine Katastrophe. Meine Horrorvorstellung ist, dass mein Mikrofon runterfällt und ich es beim Tanzen noch hochheben muss. Vor 200 Millionen Zuschauern darf so was nicht passieren.»

… die Proben

«Die Probephase war sehr intensiv. Erst letzte Woche kam ich mit meinem ganzen Team in Stockholm zusammen, da konnte ich mit den Background-Tänzern und -Sängern meinem Auftritt den Feinschliff verpassen. Schon am Montag folgt die erste Probe auf der grossen ESC-Bühne, bereits dort wird alles gefilmt und ins Internet gestellt. Gross neue Sachen ausprobieren geht nicht mehr. Es muss alles sitzen.»

… sein Team

«Es sind Leute mit grosser Erfahrung dabei. Die Schwedin Sacha Jean-Baptiste hat meinen Auftritt konzipiert – sie war schon für die Zweitplatzierten der letzten beiden Jahre verantwortlich. Dazu habe ich eine Tänzerin dabei, die im letzten Jahr bei der zweitplatzierten Teilnehmerin für Zypern mit auf der Bühne war, und einen Tänzer, der sechs Jahre mit Lady Gaga unterwegs war. Ich bin stolz auf dieses tolle Team.»

Die grosse ESC-Übersicht

Vom 14. bis 18. Mai 2019 treten in Tel Aviv wieder Künstler aus 43 Nationen gegeneinander an. Alle Infos, die Favoriten, der Austragungsort und unsere ESC-Hoffnung - das müssen Sie über den 64. Eurovision Song Contest wissen!

Vom 14. bis 18. Mai 2019 treten in Tel Aviv wieder Künstler aus 43 Nationen gegeneinander an. Alle Infos, die Favoriten, der Austragungsort und unsere ESC-Hoffnung - das müssen Sie über den 64. Eurovision Song Contest wissen!

… Tel Aviv

«Ich war bisher erst kurz in dieser schönen Stadt. Wir haben den Einspieler für meinen Auftritt gedreht, in einem Tanzstudio geprobt und waren anschliessend im Kulturpalast für die Aufnahmen. Zudem gab es am Strand ein Interview mit einem lokalen Fernsehsender. Es gibt für mich also noch viele Ecken zu entdecken. Am meisten freue ich mich aufs Essen.»

… sein Idol

«Ich habe kein wirkliches Idol, aber Justin Timberlake beeindruckt mich sehr, wenn es darum geht, die Musik auf die Bühne zu bringen.»

… Madonna

«Dass die Queen of Pop im diesjährigen ESC-Finale als Gast auftritt, ist verrückt. Ich war zwar nie ein riesiger Fan von ihr, trotzdem werde ich versuchen, ein Selfie mit ihr zu ergattern.»

… Unterstützung von den Liebsten 

«Meine Freundin Michèle, meine Mutter, mein Stiefvater und zwei meiner besten Freunde kommen alle einen Tag vor meinem grossen Auftritt nach Tel Aviv. Meine Liebsten können für mich an den Strand gehen und die Sonne geniessen, während ich mit Arbeit beschäftigt bin (lacht).»

… männliche Verehrer am ESC 

«Es ist immer schön, wenn man unterstützt wird, egal von wem.»

… seine Traumschlagzeile nach dem ESC-Finale

«‹Luca Hänni macht die Schweiz stolz›. Oder in meinen kühnsten Träumen: ‹Luca Hänni holt den ESC in die Schweiz›.»

Auch Bastian Baker fährt nach Tel Aviv

Neben Luca Hänni wird auch ein anderer Schweizer Frauenschwarm an den 64. Eurovision Song Contest nach Tel Aviv (ISR) reisen. Der Lausanner Musiker Bastian Baker (27) kommentiert für das Westschweizer Fernsehen RTS das Finale am 18. Mai. Dabei wird ihn wohl nicht nur das Abschneiden unserer ESC-Hoffnung interessieren, sondern auch das Ergebnis der Deutschen: Bakers Schwester Marine Kaltenbacher (22) hat den Beitrag aus dem grossen Kanton, den Song «Sister» des Duos Sisters, mitkomponiert.

Neben Luca Hänni wird auch ein anderer Schweizer Frauenschwarm an den 64. Eurovision Song Contest nach Tel Aviv (ISR) reisen. Der Lausanner Musiker Bastian Baker (27) kommentiert für das Westschweizer Fernsehen RTS das Finale am 18. Mai. Dabei wird ihn wohl nicht nur das Abschneiden unserer ESC-Hoffnung interessieren, sondern auch das Ergebnis der Deutschen: Bakers Schwester Marine Kaltenbacher (22) hat den Beitrag aus dem grossen Kanton, den Song «Sister» des Duos Sisters, mitkomponiert.

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