Sie rauscht mit dem Cabrio durch sonnige Landschaften, der Wind weht durchs Haar, die Musik ist laut aufgedreht. Sarah-Jane (35) meldet sich zurück. Mit neuem Sound, einem fetzigen Video – und frischem Look. «Ich bin wieder voller Lebensfreude», sagt die Baselbieterin mit einem grossen Strahlen im Gesicht. Das Dirndl hat sie in den Schrank gehängt. Jetzt trägt sie Jeans und Lederhose. Plötzlich klingt sie viel moderner.
Ihr neuer Titel «Dein Lied», an dem sie selber mitarbeitete, fährt ein. «Er handelt vom irren Gefühl, wenn man sich auf ein Wiedersehen freut. Es gibt doch nichts Schöneres, als wenn man jemanden endlich wieder treffen darf.» Wie wahr – in Zeiten der Pandemie!
Diverse Schicksalsschläge
Wir freuen uns auch, Sarah- Jane wieder so glücklich anzutreffen. Sie hat eine schwere Zeit hinter sich. 2019 erlitt sie zwei Fehlgeburten, dazu kam der Tod der Grossmutter und ihres Hundes Alfy. «Und dann kam noch Corona», sagt sie nachdenklich. Kraft habe ihr das Umfeld gegeben – allen voran ihr Ehemann Dani Sparn (34), selbst Musiker, mit dem sie seit drei Jahren verheiratet ist, und ihre Eltern, die in der Nachbarschaft wohnen. «Sie alle haben mir aus der Trauerspirale herausgeholfen – dafür bin ich ihnen sehr dankbar», sagt sie.
Konfuzius habe gesagt: «Es ist keine Schande hinzufallen, aber es ist eine Schande einfach liegen zu bleiben.» Also habe sie sich wieder hochgerappelt. Auch zwei neue, kleine Hunde hat Sarah-Jane wieder – die Papillons Wilma und Bounty.
Glückliche Coiffeuse
Dankbar ist die gelernte Coiffeuse auch ihren Kundinnen, die sie während der Pandemie nicht im Stich liessen. «Ich hatte das Gefühl, sie haben mich noch öfter in meinem Geschäft in Rothenfluh besucht, weil sie wissen, wie gerne ich diesen Job mache.»
Jetzt will Sarah-Jane auch in Deutschland und Österreich nochmals durchstarten. Dort kennt man sie bisher vor allem als volkstümliche Schlagersängerin, die 2005 beim Grand Prix der Volksmusik mit dem Lied «Einmal hin, einmal her» den zweiten Platz holte. 2008 sang sie vor 42'500 Zuschauern die Schweizer Nationalhymne anlässlich der Eröffnung der Euro 2008 in Basel. «Ich war ja ein bisschen weg vom Fenster – jetzt will ich zeigen, dass ich auch modernen Schlager-Pop singen kann», sagt sie. «Ich hoffe, das neue Lied löst einen grossen Aha-Effekt aus.»