Er verkaufte Millionen Platten, hatte eine eigene TV-Show und sorgte mit dem Ausdruck «Meh Dräck» 2004 für das Wort des Jahres: Chris von Rohr gehört zu den schillerndsten Schweizern der letzten Jahrzehnte. Mit «Himmel, Hölle, Rock 'n' Roll» hat der Querdenker aus Solothurn jetzt seine Biografie veröffentlicht. Im schnellen Interview mit BLICK erklärt er, was ihn mit 68 noch umtreibt.
BLICK: Welches Buch liegt auf Ihrem Nachttisch?
Chris von Rohr: «Eine kurze Geschichte der Menschheit» von Yuval Harari.
Wann haben Sie zum letzten Mal gebetet?
Gestern. Aber ich sage dem eher meditieren.
Wann hatten Sie zum letzten Mal Liebeskummer?
Lange ist es her – bei der Trennung von der Mutter meiner Tochter.
Was mögen Sie gar nicht?
Kaltes Klima, kaltes Essen, kalte Herzen.
Wann waren Sie zum letzten Mal besoffen?
So richtig in Kreta. Der dort schon fast aufgezwungene Raki haut jeden früher oder später um. Der Tag danach ist dann weniger lustig.
Wer waren Ihre besten Lehrer?
Hermann Hesse, John Lennon und meine Tochter Jewel – bis heute!
Ihre härteste Lektion im Leben?
Alles vergeht, sogar Liebe und Freundschaft. Nur eines blieb: die Musik.
Ihr Rezept zum Glücklichsein?
Finde eine Passion, bleib hungrig und erfreue dich an den kleinen Dingen, die diese Welt gratis bietet.
Ihr Highlight der Woche?
Was Schriftsteller Pedro Lenz zu meinem Buch sagte: Es sei weit mehr als eine weitere Promi-Biografie. Das Buch habe das Zeug dazu, die Jugend anzurühren und der älteren Leserschaft Lebensfreude zu spenden. Chris zu lesen, sei beinahe ein körperliches Vergnügen. Das hat mich extrem gerührt.
Chris von Rohr (68) feierte seit den frühen 80er-Jahren mit der Rockband Krokus Welterfolge. Er produzierte auch Platten für Gotthard sowie Patent Ochsner, schrieb mehrere Bücher und trat als Juror in den ersten zwei «MusicStar»-Staffeln auf. Danach bekam er mit Roman Kilchsperger (49) die TV-Show «Black'n'Blond». Der Solothurner hat eine Tochter, Jewel (18). Mit «Himmel, Hölle, Rock 'n' Roll» veröffentlichte er soeben seine Biografie. Krokus geben am 7. Dezember im ausverkauften Zürcher Hallenstadion ihr Abschiedskonzert.
Chris von Rohr (68) feierte seit den frühen 80er-Jahren mit der Rockband Krokus Welterfolge. Er produzierte auch Platten für Gotthard sowie Patent Ochsner, schrieb mehrere Bücher und trat als Juror in den ersten zwei «MusicStar»-Staffeln auf. Danach bekam er mit Roman Kilchsperger (49) die TV-Show «Black'n'Blond». Der Solothurner hat eine Tochter, Jewel (18). Mit «Himmel, Hölle, Rock 'n' Roll» veröffentlichte er soeben seine Biografie. Krokus geben am 7. Dezember im ausverkauften Zürcher Hallenstadion ihr Abschiedskonzert.
Wie viel Geld verdienen Sie im Monat?
Über Zahlen reden nur Amateure. Nur so viel: Es gab viele magere, aber auch fette Jahre.
Wo ist die Welt am schönsten?
Wo Musik erklingt, Blumen blühen und Kinder spielen.
Welches ist Ihr Lieblingssong, um eine Frau zu betören?
Den spiele ich am Piano. Eine eigene Fantasieballade oder dann Chopin.
Was hören Sie, wenn Sie down sind?
Die Amseln, wenn sie singen.
Ihr Lebensmotto?
Sei dich selbst, arbeite an deinem Traum und geniesse jeden Tag. Zu schnell ist alles vorbei.
Wann hatten Sie das letzte Mal Sex?
Den besten Sex habe ich seit Wochen, wenn ich mit der Band abrocke.
Was macht Sie sauer?
Dummheit und politische Lügen.
Ihr Erfolgsrezept?
Boxe nie über deiner Klasse! Bleibe dran und stehe wieder auf, egal, wie oft du scheiterst.
Ihr grösster Flop?
Mein Versuch, Billard spielen zu lernen.
Ihre grösste Errungenschaft?
Dass wir trotz Trennungen und Streitereien unsere Familie zusammenhalten konnten. Das gilt privat wie auch für Krokus.
Welche Musik nervt Sie?
Dekorationsmusik verabscheue ich.
Wie beurteilen Sie den Zustand der Welt?
Er ist desaströs! Es sind zu viele Schwachmaten an den Schalthebeln der Macht. Die Welt ist zu verschuldet, es gibt zu viele Kriege, und noch immer verhungern täglich 25'000 Kinder. Wir stehen am Vorabend einer Revolution. Nur merken wir das noch nicht im Luxusnarkosen-Heidiland.
Wann haben Sie zum letzten Mal etwas getan, was Sie gar nicht wollten?
Ich schätze mich glücklich, seit Jahrzehnten nur noch das tun zu müssen, was ich wirklich will – ausser, wenns zum Doktor geht.
Ihr Gesundheitsrezept?
Viel trinken, viel bewegen und lachen. Nicht zu viel essen und nicht zu viel rumsitzen.
Schon mal bedauert, dass Sie mit Krokus den Stecker ziehen?
Das können Sie laut sagen! Wir schauen uns oft nach Konzerten an und denken: Shit, das darf nicht wahr sein. Zum Glück werden wir 2020 noch unseren Amigos in Amerika, Kanada, Mexiko und England «Adiós» sagen.
Was wären Sie geworden, wenn nicht Rockmusiker?
Journalist oder Verkäufer.
Was wäre heute Ihr Plan B?
Den gibt es nicht und gab es auch nie. Wer einen Plan B hat, schafft es selten mit Plan A.
Welchen Job würden Sie gerne eine Woche lang machen?
Assistent zu sein, bei Jürgen Klopp beim FC Liverpool.
Was würden Sie machen, wenn Sie Bundesrat wären für einen Tag?
Auflösung beantragen. Das ist ein völlig überbewertetes Gremium.
Was haben Kinder den Erwachsenen voraus?
Sie leben nur im Moment und können noch staunen.
Wann haben Sie zum letzten Mal jemanden enttäuscht?
Ich hoffe niemanden. Ich bin normalerweise ein Freudbringer, kein Enttäuscher.
Wann haben Sie zum letzten Mal Drogen genommen?
Letzte Woche: Antibiotika.
Wann haben Sie zum letzten Mal im Kino geweint?
Als Winnetou starb.
Wie feiern Sie Weihnachten?
Wie immer am 24. Dezember alleine, in Gedanken bei meinen Eltern, am 25. mit meiner Tochter, und am 26. lade ich jeweils meine liebsten Ex-Freundinnen ein.
Wann haben Sie zum letzten Mal an Gott geglaubt?
Als ich gestern in die Augen meiner Tochter schaute.
Je gewünscht, als Frau zur Welt gekommen zu sein?
Um Himmels willen, nein! Obwohl mir mein femininer Teil sehr wichtig ist.
Glauben Sie an ein Leben nach dem Tod?
Absolut nicht. Wir haben «one shot», einen Durchgang. Und dann gehts direkt zurück in die Sternenstaub-Suppe.
Das schönste Kompliment, das man Ihnen je gemacht hat?
Kommt von einer Frau: «Du bist der unerschrockenste Mann, den ich kenne.»
Der peinlichste Moment Ihres Lebens?
Als ich in den 60er-Jahren zum Kurzhaar-Igel geschoren wurde und so zur Schule gehen musste.
Ihre Schwächen?
Ich liebe die Provokation. Und Schokolade.
Ihre Stärken?
Mein Wille. Ich gebe nie auf, wenn ich die Spur aufgenommen habe.
Auf was sind Sie stolz?
Wenn man mir sagt, ich sei ein guter Vater und Freund von Mensch und Tier.
Warum wollen Sie nicht mehr 20 sein?
Ich zitiere Oscar Wilde: Der über 30-Jährige ist dem 20-Jährigen unendlich überlegen. Der Vorteil des 20-Jährigen ist es aber, dass er davon nichts weiss.
Welches Alter ist das beste, um zu sterben?
An dem Tag, an dem alles erledigt ist.
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