«Äusserlich 15, innerlich 35», sagt Joris über sich selbst. Effektiv ist er 28, Deutscher, macht Musik, seit er fünf ist, spielt diverse Instrumente und landete mit «Herz über Kopf» einen riesigen Hit. Das ist mittlerweile drei Jahre her. Nach Hunderten Konzerten und einer ausgiebigen Pause ist Joris zurück und zeigt mit dem Song «Signal», wieseine kommende Platte klingen wird.
BLICK: Willkommen zurück im Rampenlicht. Man hat lange nichts von Ihnen gehört.
Joris: Ich war nach ununterbrochenem Unterwegssein mal kurz raus. Ich reiste, traf Freunde und Familie. Dann waren wir neun Monate im Studio und haben die neue Platte eingehämmert. Wir haben alles analog aufgenommen und uns viel Zeit gelassen. Ich glaube, das hört man, und es hat sich absolut gelohnt. Im September bringe ich mein neues Album raus.
«Herz über Kopf» hat Sie 2015 über Nacht berühmt gemacht. Nervt berühmt sein manchmal auch? Grundsätzlich ist es toll. Natürlich gibt es Situationen, in denen es nervt. Zum Beispiel lud ich meine Mutter mal zum Essen ein, und während wir assen, kamen immer wieder Leute an unseren Tisch, die nach einem Foto fragten. Da kann man schlecht «Hau ab!» sagen. Aber wie gesagt, in den meisten Fällen freuen sich die Leute, mich zu sehen, und das ist schön.
Wo Joris ist, kann «Herz über Kopf» nicht weit sein. Ist der Song denn mittlerweile mehr Fluch als Segen für Sie?
In erster Linie ist es natürlich ein Segen. Vorher habe ich zwanzig Jahre lang Musik gemacht, ohne, dass es jemanden interessiert hat, ausser vielleicht die Nachbarn, die ab und zu an die Wand geklopft haben. Mit «Herz über Kopf» ging es dann erst richtig los. Aber jetzt gibt es neue Musik, und ich freue mich auf alles, was noch kommen mag.
Sie singen in Ihrem neuen Song «Ist da irgendwer oder bin ich alleine?» Fühlen Sie sich manchmal einsam?
Nein, nicht unbedingt. In «Signal» geht es darum, dass wir oft viele sind, in der S-Bahn zum Beispiel, aber trotzdem alleine – weil wir am Smartphone hängen. Das ist doch irgendwie absurd, nicht? Natürlich kann berühmt sein einsam machen. Wenn du nacheiner langen Tour mit Zehntausenden Zuschauern nach Hause kommst und da ist plötzlich keiner mehr, kommt ein Einsamkeitsgefühl auf. Ich habe jedoch gelernt, damit umzugehen.
Ihr neues Album erscheint im Herbst und heisst «Schrei es raus». In welchen Momenten schreit Joris? Auf der Bühne schreie ich ab und zu. Sonst bin ich aber eher gefasst. Es müsste viel passieren, dass ich im Alltag schreien würde.
Bis Ende Jahr steht Joris mehrmals auf Schweizer Bühnen. Alle Termine finden Sie auf www.jorismusik.de