Auf einen Blick
- Das Openair Frauenfeld findet vom 10. bis 12. Juli auf der Grossen Allmend statt
- Die Veranstalter haben am Dienstag das Line-Up bekannt gegeben
- Hip-Hop-Fans sind hässig über die Headliner
Das Openair Frauenfeld (OAF) hat sein Line-Up für das Festival 2025 verkündet. Neben Headlinern wie Rapper Young Thug (33) und dem Gangsta-Rapper 50 Cent (49) und Rapper Ken Carson (24) wird auch der US-Superstar Justin Timberlake (44) im zweiten Juli-Wochenende auf die Grosse Allmend kommen. Ein R'n'B-Sänger am Openair Frauenfeld, dem grössten Hip-Hop-Festival Europas?
Wie die Veranstalter in ihrer Medienmitteilung schreiben, lautet so das neue Konzept: «Mit der Ansage ‹A Place Where Anything is Possible› kündigen die Veranstalter einen tiefgreifenden Wandel beim grössten und wichtigsten Festival für Hip-Hop und urbane Musik in Europa an. Man öffnet den ursprünglichen Fokus vom Musikgenre hin zu einer multisensorischen Erlebniswelt», heisst es.
Neben breiten Angeboten auf dem Festivalgelände, wie einem Festival-Casino und mehreren Gaming-Spaces, wollen die Veranstalter eine neue Zielgruppe erreichen. Das Openair Frauenfeld soll neu auch für Besucher ausserhalb der eingeschworenen Hip-Hop-Community attraktiv werden. «Unser wichtigster strategischer Hebel ist die Ansprache breiterer Zielgruppen», sagt René Götz, CEO der First Event AG. Eine klare Anspielung auf den Headliner vom Donnerstag: Justin Timberlake.
Fans sind hässig über Line-up mit Justin Timberlake
Die Ankündigung des Line-ups, insbesondere über den Headliner Justin Timberlake, stösst den Fans des ehemaligen exklusiven Hip-Hop-Festivals sauer auf. Auf dem offiziellen Instagram-Account äussern die Festivalgänger ihren Unmut, wo innert drei Stunden hundertfach kommentiert wird. «Von Playboi Carti zu Justin Timberlake ist ein riesiger Downfall», lautet ein Kommentar, der über 900-mal geliket wurde. Jemand anderes schreibt: «Das ist ein Witz, oder?» und «Justin Timberlake? Der Mann ist etwa 50, wo ist hier der Hip-Hop?»
Weiter kommentieren einige User ironisch Justin Timberlakes Song «Cry Me A River» (2002), um ihre Enttäuschung über das diesjährige Line-up auszudrücken. Andere versuchen den Frust mit Humor zu verkraften: «Habt ihr das Line-up mit Cumulus-Punkten bezahlt, dass alles so billig ist?», so ein User, der auf den Sponsor Migros anspielt. Auch Headliner 50 Cent ist für die Festival-Fans keine Aufmunterung. Tatsächlich ist der Tenor überwiegend negativ.
«Wir sind nicht mehr nur für die typischen Festivalgänger attraktiv»
Dass sie mit Justin Timberlake nicht unbedingt den Geschmack von jungen Hip-Hop-Fans getroffen haben, ist den Organisatoren durchaus bewusst. Timberlake sei ein R'n'B-Star und ein Ausnahmetalent, aber «kein klassischer OAF-Act». René Götz erklärt dazu in der Pressemitteilung: «Wir dehnen das Angebot aus und sind mit tanzbareren Acts nicht mehr nur für die jungen und typischen Festivalgänger:innen attraktiv.»
Die Neuerungen hat das Openair Frauenfeld auch schon auf ihren sozialen Medien und ihrer offiziellen Website angepasst: Vom «grössten Hip-Hop-Festival Europas», wie es früher von den Veranstaltern angepriesen wurde, fehlt jede Spur.