Das steckt hinter dem Hype
Rap in der Schweiz immer grösser

Graffiti, Beatbox und Breakdance waren mal: Heute sind es ganz andere Indikatoren, die das Genre Hip-Hop ausmachen. Doch woher kommt dieser Hype?
Publiziert: 18.11.2023 um 10:16 Uhr
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Aktualisiert: 18.11.2023 um 10:31 Uhr
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Das Genre Rap wird in der Schweiz immer beliebter.
Foto: Noel Neuhaus
Fynn Müller

Wer heutzutage das Haus verlässt, kommt an Rapmusik nicht vorbei. Sie läuft schlichtweg überall. Egal ob im Radio, im Club, in der Bar, im Restaurant, in öffentlichen Verkehrsmitteln oder im Supermarkt.

Was früher noch das Genre einer Subkultur war, ist heute die beliebteste Musikrichtung. Und das nicht nur bei den Jungen, wie Daten der GfK – dem grössten Marktforschungsinstitut der Musikbranche – zeigen.

Marktanteil von Rap in der Schweiz verdreifacht

Der Marktanteil des Genres Hip-Hop, mit Rap praktisch deckungsgleich, betrug im Jahr 2022 in der Schweizer Musikbranche knapp 18 Prozent. 2013 waren es noch 6 Prozent. Der Wert hat sich in den letzten zehn Jahren also verdreifacht – Tendenz steigend. In Deutschland macht das Genre Hip-Hop sogar schon 19,3 Prozent (2022) des Umsatzes aus.

Die Frage, woher dieser Hype kommt, lässt sich in verschiedenen Punkten beantworten. Einer der Hauptgründe: Tiktok. Dort kann man einzelne Ausschnitte von Songs als Musik hinter seine Videos legen. Oftmals werden Sounds aus dem Genre Rap verwendet.

Bestes Beispiel: der Berliner Rapper Ski Aggu (26). Vor der Corona-Pandemie war er noch ein kleiner Newcomer mit ein paar Tausend monatlichen Hörern. Es folgte ein riesiger Hype auf Tiktok. Ein paar Wochen stand Ski Aggu mit seinem Song «Friesenjung» auf Platz 1 der deutschen Singlecharts. Von 0 auf 100 – Tiktok sei Dank.

Generationswechsel stattgefunden

Ein weiterer nicht zu vernachlässigender Punkt ist der Generationenwechsel. Waren die Vorbilder früher noch Popstars wie Michael Jackson (1958–2009), Madonna (65) oder King of Rock 'n' Roll Elvis Presley (1935-1977), sind es heute meist Rapperinnen und Rapper, zu denen besonders die jungen Leute aufschauen. 

Und weil physisch verkaufte Tonträger immer mehr abnehmen, womit Künstler wie Michael Jackson und Co gross wurden, sind es heute Streaming-Dienste wie Spotify und Apple Music, die den Musikmarkt dominieren. 

Rap City bewegt sich mit Trend

Die steigende Nachfrage von Rap betrifft nicht nur Künstlerinnen und Künstler oder Musikschaffende. Auch in der Eventbranche ist ein deutlicher Zuwachs von Rap zu sehen. Bestes Beispiel: das Rap-City-Festival.

Angefangen mit 1000 Besucherinnen und Besucher im Jahr 2018, sind es heute über 10'000 Menschen, die Jahr für Jahr zum Festival strömen. Mittlerweile findet das Rap-City-Festival im Hallenstadion Zürich statt, der grössten Veranstaltungsstätte der Schweiz.

Sido kommt am Samstag nach Zürich

Diesen Samstag, am 18. November, ist es wieder so weit: Im Hallenstadion findet die Rap City Season 05 statt. Mit dabei sind deutsche Rap-Stars wie Sido (42), Haftbefehl (37), reezy (28), Yung Hurn (28) oder badmómzjay (21). Für US-Power sorgt der amerikanische Superstar Sheck Wes (25) mit seinem Mega-Hit «Mo Bamba».

Neben den internationalen Superstars treten auch einige Künstlerinnen und Künstler aus der Schweiz auf. Denn die Schweizer Hip-Hop-Szene zu pushen, war schon immer Teil der Rap-City-Philosophie, wie Mitgründer Sokrat Knushi (29) gegenüber Blick verrät. «Wir buchen immer mindestens die Hälfte vom Line-up Schweizer Künstlerinnen und Künstler und mit unserem Herzstück, dem Rap-City-Contest, bieten wir ein Sprungbrett für Nachwuchs aus der Hip-Hop-Szene der Schweiz.»

Tickets für Rap City am Samstag gibts bei Ticketcorner. Blick ist Medienpartner des Events.  

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