Erfolg war selten nachhaltig
Was machen die Sommerhit-Stars heute?

Einstige Sommerhit wie «Macarena», «Mr. Saxobeat» und «Jungle Drum» kennen fast alle. Aber was ist aus den damals so erfolgreichen Künstlerinnen und Künstlern geworden?
Publiziert: 23.07.2023 um 21:04 Uhr
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Aktualisiert: 16.01.2024 um 14:16 Uhr
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Antonio Romero Monge (l.) und Rafael Ruiz von Los Del Rio sind auch heute noch befreundet. Sie sagen: «Es geht nicht um das Alter, es geht um die Einstellung.»
Foto: Getty Images for LARAS
Mira Weingartner
Schweizer Illustrierte

Los Del Rio mit «Macarena»

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«Ehhh Macarena» – selbst nach 30 Jahren kann fast jeder den Sommerhit der spanischen Musiker Antonio Romero Monge (75) und Rafael Ruiz Perdigones (75) mitsummen und vielleicht sogar mittanzen. Während der Hit noch immer in unseren Ohren widerhallt, sind die beiden Künstler ansonsten international verstummt.

Der Sommerhit aus den 90ern hat dennoch den Sprung in die Welt der sozialen Medien geschafft. Auf Plattformen wie Tiktok ist «Macarena» immer noch sehr beliebt – sogar bei Nutzern, die viele Jahre nach 1993 zur Welt gekommen sind. So reicht eine einfache Suche mit dem Songtitel aus, um unzählige Videos zu finden, in denen Teenager zum Lied in verschiedenen Variationen tanzen, es singen und neu interpretieren.

Die beiden älteren Herren verbringen immer noch gerne Zeit miteinander, kochen zusammen und geniessen feines Essen. Und auch als Band stehen die Senioren gelegentlich noch auf der Bühne. Wie ihr früherer Sommerhit scheinen auch sie bei Partys gern gesehene Gäste zu sein. Denn wie sie selbst sagen: «Es geht nicht um das Alter, es geht um die Einstellung.»

Lou Bega mit «Mambo No. 5»

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Was für eine Kehrtwendung: Mit «Mambo No. 5» wurde Lou Bega (48) zum Weltstar; damals konnte der deutsche Latin-Pop-Sänger von «Monica» und «Rita» nicht genug kriegen. Und heute predigt der Sänger sittliche Lebensweisen.

Im Herbst 2022 hat Lou Bega nämlich eine Autobiografie namens «Mambo No.1: Mein Leben nach dem Erfolgsrausch» veröffentlicht. Darin beschreibt der einstige Superstar, wie er damals trotz des grossen Erfolgs stets viel Leere gefühlt hatte. Schliesslich habe er zum Glauben gefunden – und seither führe er zusammen mit Frau und Kind ein ruhiges, erfülltes Leben bei Berlin. Die Natur, seine Pferde und vor allem seine Frau stehen bei ihm nun an erster Stelle.

Für Moderator Stefan Büsser (38) ist «Mambo No. 5» übrigens der absolute Favorit in Sachen Sommerhit. Er selbst traf den Sänger vor wenigen Jahren bei «Hello Again» und sagt: «Ein ganz netter Typ, der von seiner Vergangenheit lebt, aber damit sehr entspannt umgeht.»

King Africa mit «La Bomba»

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Der Sommerhit «La Bomba» schlug im Milleniums-Sommer 2000 tatsächlich wie eine Bombe ein. Denn wie der Songtext selber schon verrät: «Para bailar esto es una Bomba» – das Lied ist «zum Tanzen wie eine Bombe».

Doch mit einem nächsten Hit nachgefeuert, hat der argentinische Interpret namens King Africa (52) dann nicht. Alan Duffy, wie der Sänger mit bürgerlichem Namen heisst, kann aber nach wie vor vom Bombenerfolg zehren. Dies, auch wenn «La Bomba» eigentlich gar kein eigenes Stück des Sängers war – er hatte das Lied von der bolivischen Pop-Rock-Band Azul Azul damals übernommen und erfolgreich gecovert.

Las Ketchup mit «The Ketchup Song»

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Im Jahr 2002 erschien der Klassiker «The Ketchup Song» von der spanischen Girlgroup Las Ketchup. Wir kennen es alle: Hände schütteln, Hände hinter die Ohren, Hüfte schwingen und hüpf!

Doch allzu lange konnten die Tomaten-Schwestern die Fans nicht in den Bann ziehen: Nach vier Jahren veröffentlichte die Gruppe, bestehend aus den vier Schwestern Lola, Lucía, Pilar und Rocío Muñoz aus Córdoba in Andalusien, ihr zweites Album, der grosse Hype war da, aber bereits vorbei. Um ihre Karriere doch noch irgendwie anzukurbeln, nahm die Gruppe im selben Jahr noch am Eurovision Song Contest teil – und scheiterte auch da: Trotz ihrer Bemühungen erhielten sie lediglich 18 Punkte und erreichten den 21. Platz für Spanien.

Danach wurde es still um die Sängerinnen, seit 2016 treten sie nun wieder gemeinsam auf. Inzwischen scheinen aber nur noch drei der vier Schwestern in der Family-Band dabei zu sein. Ihre Musik und ihre Outfits wirken dabei geradezu wie aus eine Zeitkapsel, die direkt aus dem Jahr 2002 importiert worden ist.

Emilíana Torrini mit «Jungle Drum»

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Es ist etwas unklar, ob Emilíana Torrini (46) in die Rubrik «Was macht eigentlich…?» gehört. Ihr Song «Jungle Drum» bleibt zwar ihr bisheriger einziger grosser Chart-Erfolg. Man könnte sie also als eine Art One-Hit-Wonder betrachten. Doch abseits der Charts gibt es noch eine andere Musik-Welt, für die sich die Isländerin mit italienischen Wurzeln bewusst entschieden hat. Hier tobt sie sich künstlerisch aus, experimentiert und wagt – und stellt sich somit gegen den Mainstream, mit dem man einfacher die Welt erobern könnte. Torrini scheint also trotz des einstigen Rummels sehr genügsam zu sein und ihrer Leidenschaft treu zu bleiben. Und immerhin hat sie nach wie vor eine treue Anhängerschaft, die gross genug ist, um gut besuchte Clubkonzerte zu ermöglichen.

Lykke Li mit «I Follow Rivers»

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Vor zwölf Jahren sorgte Li Lykke Timotej Svensson Zachrisson (37) mit dem Song «I Follow Rivers» für einen Hit, der uns unermüdlich durch den Sommer 2011 begleitete. Doch die Schwedin konnte danach nie mehr richtig an diesen internationalen Erfolg anknüpfen.

Anfang 2022 sorgte die Sängerin dann plötzlich mit ganz unerwarteten Schlagzeilen für Aufsehen: Die inzwischen in Los Angeles lebende Künstlerin soll eine Zeit lang ein Verhältnis mit Brad Bitt (59), der ganz in der Nachbarschaft wohnte, gehabt haben. Doch daraus scheint schliesslich ebenfalls nichts geworden zu sein: Pitt turtelt momentan mit seiner neuen Freundin Ines de Ramon durch die Welt. Aber auch die «I Follow Rivers»-Sängerin hat ihr Glück gefunden: Sie postet auf Instagram immer wieder Fotos mit ihrem Sohn und ihrem neuen Partner, von dem sie inzwischen auch ein zweites Kind erwarten soll.

Alexandra Stan mit «Mr. Saxobeat»

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Im Sommer 2011 kam niemand um diesen Song herum: An jeder Ecke, in jedem Club und an jeder Strandbar lief der Song mit dem unverkennbaren Saxophon der Rumänin Alexandra Stan (34) gefühlt in Endlosschleife. Doch so plötzlich wie die Rumänin in den internationalen Single-Charts auftrat, so schnell war sie auch wieder weg.

Einer der Gründe ist tragisch: Rund zwei Jahre nach der Veröffentlichung des Sommerhits, im Juni 2013, ging Alexandra Stan an die Öffentlichkeit, um auf die Missstände in der rumänischen Showbranche aufmerksam zu machen. Als Beweis zeigte sie ihr geschwollenes Gesicht im dortigen Fernsehen; die Verletzungen soll ihr ihr damaliger Manager zugefügt haben.

Inzwischen hat sich die «Mother of Mr. Saxobeat», wie sie sich selbst nennt, von ihrem Manager wie auch ihrem damaligen Freund getrennt. In Rumänien arbeitet sie nun mit einem neuen Management zusammen. Und es gibt auch gute News: In ihrem Heimatland scheint sie nach wie vor eine Berühmtheit zu sein. Ihre aktuelle Tournee führt sie zudem auch nach Spanien und Finnland. Gerade erst hat sie einen neuen, englischsprachigen Song mit dem Titel «Bobo» herausgebracht.

Artikel aus der «Schweizer Illustrierten»

Dieser Artikel wurde erstmals in der der «Schweizer Illustrierten» publiziert. Weitere spannende Artikel findest du auf www.schweizer-illustrierte.ch.

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