Zwei Schweizerinnen erobern Frankreich: Camille (22) und Julie (24) Berthollet aus Genf. Bereits als 15-Jährige gewann Camille die französische TV-Castingshow «Prodiges». Fast fünf Millionen Zuschauer verfolgten 2014 ihren Siegeszug auf dem TV-Sender France 2. Mit ihrem Debütalbum stürmten die Berthollet-Schwestern 2015 schliesslich die Klassik-Charts. Das Album errang in kürzester Zeit Gold-Status. Ihr Erfolgsgeheimnis: Beide Frauen beherrschen jeweils zwei Streichinstrumente. Camille spielt Violine und Cello, Julie Violine und Bratsche. Ihr Repertoire reicht dabei von Mozart, Beethoven über französische Chansons bis hin zu Coverversionen von Hardrock-Klassikern von AC/DC.
Mix aus Pop und Klassik
Auch für ihr neustes Album «Séries» haben sich die beiden Schwestern, die vor einiger Zeit nach Paris gezogen sind, wieder etwas ganz Besonderes einfallen lassen: Sie vertonten Melodien beliebter TV-Serien. «Wir spielten bereits die Titelmelodie von ‹Game of Thrones› an unseren Konzerten, und dem Publikum gefiel das sehr», erklärt Camille, bevor Julie ergänzt: «Wir haben uns voll und ganz in die Soundtracks vertieft und sie neu arrangiert.» Die beiden Musikerinnen, die erklärte Fans vom belgischen Musiker Stromae (36) und dem Schweizer ESC-Star Gjon's Tears (23) sind, lassen in ihren Arrangements gekonnt die Grenzen von Klassik, Pop und elektronischer Musik miteinander verschmelzen.
Zu ihrer Version der Titelmelodie des TV-Hits «The Leftovers» haben Camille und Julie zudem ihr allererstes Musikvideo gedreht. «Wir haben um 6 Uhr morgens in den Yvelines, einem Waldgebiet westlich von Paris, angefangen und dann bis 2 Uhr morgens in Paris weitergedreht. Am Schluss standen wir auf unseren hochhackigen Louboutins hoch oben auf einem Gebäude – zum Glück haben wir keine Höhenangst», lachen die beiden. Doch die Mühe hat sich gelohnt. «Mit dem Musikvideo ist ein lang gehegter Traum von uns in Erfüllung gegangen», schwärmt Julie.
Tournee zum Album geplant
Aktuell arbeiten die beiden Schwestern an einer Liveshow zum Album «Séries». «Es ist so schön, dass es mit den Konzerten wieder losgeht», erklärt Julie. Sie und ihre Schwester waren letztes Jahr wegen Corona längere Zeit getrennt. «In Frankreich wurde die Ausgangssperre über Nacht erklärt, und wir waren damals nicht am selben Ort», ergänzt Camille, die sich in Paris aufhielt, während Julie in der Schweiz war. Für ihre Tournee dieses Jahr sind die beiden Klassik-Pop-Stars nun wieder vereint.