Seit 2003 veröffentlicht die britische BBC im Januar eine Liste mit vielversprechenden Newcomern, die in den kommenden Monaten den Durchbruch schaffen könnten. Ausgewählt werden diese von Musikkritikern und anderen Menschen aus der Musikbranche. Voraussetzung für eine Erwähnung: Der- oder diejenige darf noch keinen Top-20-Song gelandet haben.
Viele der Musiker, die einst auf der Top-5-Liste standen, sind heute Weltstars. 50 Cent (2003), Adele (2008), Ellie Goulding (2010), Jessie J (2011), Sam Smith, Rag'n'Bone Man (2017) – um nur ein paar Namen zu nennen. Und wer könnte dieses Jahr ganz gross rauskommen? BLICK hat sich die «Sound of»-Liste 2020 angeschaut und stellt die fünf Gewinner vor.
Platz 1: Celeste
Die «Sound of 2020»-Siegerin heisst Celeste Epiphany Waite (25). Geboren wurde sie in Kalifornien, wo sie bis zu ihrem dritten Lebensjahr lebte. Später wanderte die Singer-Songwriterin mit ihrer Mutter nach Brighton aus.
Als Teenager fing sie an, eigene Lieder zu schreiben. Mit 17 Jahren veröffentlichte sie ihre erste Single namens «Sirens». Der Song handelt von ihrem Vater, der im Sterben lag. «Ich habe es als Ablenkung benutzt und mich in die Musik vertieft. Es war ursprünglich ein Gedicht. Ich habe den Titel immer und immer wieder gesungen, sodass sich das Lied langsam daraus entwickelte», sagt sie zu Universal Music.
Celeste Epiphany sticht mit ihrer charakterstarken Stimme und ihren musikalischen Einflüssen heraus. Anstatt sich an moderner Popmusik zu orientieren, liess sie sich vom Sound der 70er- und 80er-Jahre inspirieren. Insider sind sich sicher: Diese Frau könnte die nächste Amy Whinehouse (1983–2011) werden. Nicht zuletzt wegen ihrer rauchigen Stimme, die einem im Ohr bleibt.
Platz 2: Easy Life
Easy Life ist eine britische Band, die 2017 in Leicester gegründet wurde. Das Quintett besteht aus Frontman Murray Matravers, Gitarrist Lewis Alexander Berry, Bassist Sam Hewitt, Schlagzeuger Oliver Cassidy und dem Pianisten Jordan Birtles.
Ihren Sound beschreiben sie als «Jazz mit postmoderner Technik aufgenommen». Die britische Boy-Band mit einem Genre zu beschreiben, ist aber unmöglich. Ihre Musik lebt von der wilden Mischung aus Indie, R'n'B und Hip-Hop. Und vom britischen Humor, der sich oft in den Songs widerspiegelt.
Platz 3: Yungblud
Den dritten Platz belegt der britische Sänger Yungblud (bürgerlich: Dominic Richard Harrison). Der 22-Jährige ist aus der Liste mit Sicherheit der Verrückteste – und der Bekannteste. Ihn als Newcomer zu bezeichnen, wäre falsch. Sein Song «Parents» wurde auf Youtube bereits über 31 Millionen Mal abgespielt.
Seine Lieder drehen sich hauptsächlich um politische und gesellschaftliche Themen. Sein Soundbild ist dabei sehr vielfältig. Mal setzt er auf Indie-Rock und Punk, mal auf Hip-Hop oder Pop. Er hat bereits mit Künstlern wie Star-DJ Marchmellow (27), Rapper Machine Gun Kelly (29) oder US-Sängerin Halsey (25) zusammengearbeitet.
Platz 4: Joy Crookes
Knapp neben dem Podest landet die britische Singer-Songwriterin Joy Crookes. Die 21-Jährige wurde im Londoner Stadtteil Lambeth als Tochter einer bangladeschischen Mutter und eines irischen Vaters geboren. Im April 2013 hat Crookes im Alter von 15 Jahren ein Cover von «Hit The Road Jack» von Ray Charles auf Youtube hochgeladen.
Mit diesem Video zog sie die Aufmerksamkeit ihres derzeitigen Managers auf sich. Die 21-Jährige schlägt in ihren Songs eher ruhige Töne an – dabei lässt sie stets ihre bunten Wurzeln mit einfliessen. Ihre angenehm sanfte, aber dennoch soulige Stimme könnte die junge Britin noch weit bringen.
Platz 5: Inhaler
Inhaler ist der Name einer irischen Rockband aus Dublin. Sie besteht aus dem Sänger/Gitarristen Elijah Hewson, dem Bassisten Robert Keating, dem Gitarristen Josh Jenkinson und dem Schlagzeuger Ryan McMahon. Besonders erwähnenswert ist Frontman Elijah Hewson (20). Sein Vater ist kein Geringerer als U2-Sänger Bono (59). Wenn Elijah Hewson es seinem Vater gleichtut, könnte seine Schülerband bald ganz gross rauskommen.