Aus Schaden klug geworden
Nach Antisemitismus-Rap wird Echo-Verleihung neu durchdacht

Berlin – Angesichts der Kritik nach der Echo-Verleihung an die Rapper Kollegah und Farid Bang will der Veranstalter das Konzept erneuern. «Als Konsequenz daraus wird der Preis auf Entscheidung des Vorstandes vom heutigen Tag nun überarbeitet werden».
Publiziert: 15.04.2018 um 12:16 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 17:03 Uhr
Die Proteste gegen die Auszeichnung der Rapper Kollegah (r) und Farid Bang, die mit antisemitischen Reimen provozieren, verhallten nicht ungehört. Die Echo-Veranstalter wollen nun das Konzept neu überdenken. (Archivbild)
Foto: Keystone/DPA/JÖRG CARSTENSEN

Das erklärte Florian Drücke, Vorstandsvorsitzender des Bundesverbandes Musikindustrie (BVMI), am Sonntag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. Das schliesse die «umfassende Analyse und die Erneuerung der mit der Nominierung und Preisvergabe zusammenhängenden Mechanismen» ein. Nähere Details nannte er nicht.

«Im Zuge der aktuellen Debatte mussten wir erkennen, dass wir uns in einem Umfeld wiederfinden, das den Preis in ein falsches Licht rückt», betonte Drücke. «Das darf nicht ohne Konsequenzen bleiben.» Die Art und Weise der öffentlichen Befassung mit der Auszeichnung des Albums habe zu einer Welle der Betroffenheit geführt - «die uns sehr bestürzt und die den Preis überhöht und zugleich überfordert».

Kollegah und Farid Bang waren am Donnerstagabend für ihr Album «Jung, Brutal, Gutaussehend 3» in der Kategorie Hip-Hop/Urban National ausgezeichnet worden. In dem Album finden sich die Textzeilen «Mein Körper definierter als von Auschwitzinsassen» und «Mache wieder mal 'nen Holocaust, komm' an mit dem Molotow». Die Echo-Verleihung an die Rapper war daraufhin auf viel Kritik gestossen.

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